by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813)
Language: German (Deutsch)
Schweigend in des Abend Stille blickt des Mondes Silberlicht. Wie es dort mit üpp'ger Fülle durch die dunkeln Blätter bricht! Wolken zieh'n auf luft'gen Spuren tanzend um den Silberschein, und es wiegen sich die Fluren sanft zum süßen Schlummer ein. Und mit Äolsharftönen grüßt mich die vergang'ne Zeit, und mich fasst ein heißes Sehnen nach verschwund'ner Seligkeit. Bist du ewig mir verloren meiner Liebe Paradies? Ach, es klingt in meinen Ohren deine Stimme noch so süß, weckt, wenn's still in mir geworden, mich aus der errung'nen Ruh, ruft in himmlischen Akkorden meiner heißen Sehnsucht zu. In den Tiefen meines Lebens braust es auf mit Ungestüm, doch der Ruf erklingt vergebens, ach, nicht folgen darf ich ihm. In des Lebens bunten Räumen ist mein Ideal verblüht, dämmert nur in schwachen Träumen, lispelt nur in meinem Lied. Konnt' ich's lebend nicht erreichen, soll es hier doch ewig blühn, mit mir leiden, mit mir sterben und mit mir hinüber zieh'n.
Composition:
- Set to music by Johann Wenzeslaus Kalliwoda (1801 - 1866), "Erinnerung" [ voice and piano ], from 11 Lieder, no. 5
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Erinnerung"
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This text was added to the website: 2012-03-02
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