by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus! Wie die Wolken wandern am himmlischen Zelt, So steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt! Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht; Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert, Es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert. Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl! Wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal! Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all; Mein Herz ist wie 'ne Lerche und stimmet ein mit Schall. Und abends im Städtlein, da kehr' ich durstig ein: "Herr Wirt, Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein! Ergreife die Fiedel, du lust'ger Spielmann du, Von meinem Schatz das Liedel, das singe ich dazu!" Und find' ich keine Herberg, so lieg ich zur Nacht Wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht; Im Winde die Linde, die rauscht mich ein Gemach, Es küsset in der Früh' das Morgenrot mich wach. O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust! Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust; Da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!
Composition:
- Set to music by Vinzenz Lachner (1811 - 1893), "Wandern", op. 15 (Gesänge für Männerstimmen), Heft 2 no. 1 [ men's chorus ]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der Mai ist gekommen", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 32
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le mois de mai est arrivé", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Pierre Mathé [Guest Editor] , Johann Winkler
This text was added to the website: 2005-10-12
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