by Theobald Kerner (1817 - 1907)
Blumentrost See original
Language: German (Deutsch)
Leicht schlägt das Herz, wo Blumen blühen, bei Blumen aller Gram zerrinnt. Das hab' ich schon gefühlt als Kind; wollt' mir das Aug' von Tränen glühen, zu Blumen eilt' ich hin geschwind. Sie waren meines Leids Vertraute, sie sogen meine Schmerzen ein, ihr Kelch war meiner Tränen Schrein, auf den ich lächelnd niederschaute wie in ein tröstend Aug' hinein. Ich sprach von Schmerzen, sprach von Freuden, als hörten sie der Worte Laut; sie haben treu mich angeschaut. O dass von euch ich musste scheiden und Menschenaugen hab' vertraut! Die gleichen nicht an Treu' den euer'n, die blicken klug nur und gescheit; o Blumen, die ich floh so weit, zu euren Füßen lasst mich feiern mit Tränen meine Kinderzeit!
Composition:
- Set to music by Heinrich (Ludwig Egmont) Dorn (1804 - 1892), "Blumentrost", op. 67 (Vier deutsche Lieder) no. 2
Text Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Blumentrost"
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Researcher for this page: Johann Winkler
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