by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Language: German (Deutsch)
Bin gefahren auf dem Wasser,
Hab' kein Ruder eingetaucht;
Hab' das Lieben ausgelernet,
Keinen Lehrer je gebraucht.
Gestern fuhr ich auf dem Wasser,
Heute sitz' ich auf dem Sand;
Gestern hatt' ich noch ein Dirnel,
Heut hat's mir den Korb gesandt.
...
Daß es ist im Walde schattig,
Seht, das macht der Bäume Laub;
Und daß ich ein Liedchen singe,
Seht, das macht, mein Schatz ist taub.
Willst nicht hören, wirst wol fühlen,
Wenn's zum Ändern ist zu spat.
Kind, wach' auf, wach' auf und horche!
Über Nacht kommt guter Rath.
Bin zu dir so oft gegangen
In der Nacht, durch Eis und Schnee,
Hab' vor deiner Thür gesungen,
Wind und Wetter thät nicht weh.
Blieb das Fenster auch verschlossen,
Hat kein Lied mich doch gereut;
Meine Saiten sind zersprungen,
's ist das letzte Liedel heut.
Composition:
- Set to music by Carl Ludwig Amand Mangold (1813 - 1889), "Ergebung", op. 39 (Volkstümliche Lieder für zwei Singstimmen und Pianoforte) no. 6, stanzas 1-2,4-7 [ vocal duet with piano ]
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Ergebung"
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