by Karl Sigmund Freiherr von Seckendorff (1744 - 1785)
An die Fantasie See original
Language: German (Deutsch)
Holde, süße Phantasie, Du allein verläßt mich nie Dank sei deinen Zauberbildern, Die mein hartes Schicksal mildern, Dank dir, dass mir deine Kraft Freude, noch zu leben, schafft. O wie manchen langen Tag Irr' ich deinem Blendwerk nach! Im Vergangenen verloren, In der Zukunft neu geboren, Wachend, träumend, dort und hier Folg' ich immer freudig dir! Ein Gesicht verschwindet kaum, Winkt mir schon ein neuer Traum. Sink ich kraftlos und beladen, Reichst du mir den gold'nen Faden, Der mein trauerndes Gemüt Sanft zu dir hinüberzieht. Holde, süße Phantasie, Täuscherin, verlass mich nie! Nur im Kreise deiner Kinder Eilt das Leben hin geschwinder; Weiche nimmermehr von mir, Auch im Tode folg' ich dir.
Composition:
- Set to music by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812), "An die Fantasie", c1789, published [1795] [ voice and piano or organ or harpsichord ], from Lieder : 1. Sammlung, no. 7, Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Karl Sigmund Freiherr von Seckendorff (1744 - 1785), no title
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