Language: German (Deutsch)
Aria Die Zeit verzehrt die eignen Kinder viel geschwinder als sie die selbigen zur Welt geboren hat. Jahr, Monat, Wochen, Tag und Stunden sind, wenn sie sind, verschwunden; der Leib, der sie gebiert ist ihr gewisses Grab; die Mutter würgt sie selber ab und hort nicht auf und frisst und wird doch niemals satt. Recitative Der Anfang lieget stets beim Ende. Kaum bricht der lichte Tag hervor, so zieht die Nacht den braunene Flor den heitern Lüften an; sie nimmt den Schatten in die Hände, der auch sogar den Mittag selbst verdunkeln kann, und kehrt das Licht in Finsterniss. Ach, braucht den Tag! Die Nacht folgt bald, und dass gewiss. Aria Fahrt, reitet, spielt Karten, trinkt Koffee, raucht Knaster, sucht Scherz und Vergnügen, singt, tanzet und lacht! Macht euch lustig, aber wisset, dass ihr einst von euer Lust Red und Antwort geben müsset! Darum bleibet in den Schranken, nehmt dei Grenzen wohl in acht!
Composition:
- Set to music by Georg Philipp Telemann (1681 - 1767), "Die Zeit", from cantata Moralische Kantaten, no. 1
Text Authorship:
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Time", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il tempo", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Amelia Maria Imbarrato
This text was added to the website: 2005-10-30
Line count: 33
Word count: 151