by Gustav von Boddien (1814 - 1870)
Language: German (Deutsch)
Vorbei, vorbei zu Feld und Wald zu Roß in wilder Eile, was willst du schwebende Gestalt mit deinem Wink zur Weile? Mein Bett ist nicht auf grüner Haid und nicht im schatt'gen Walde, es wartet mein die schönste Maid und Liebe ruft: "komm balde!" Laß ab, laß ab begleitend Weib, dein Arm ist viel zu luftig, dein Blick zu todt, dein schlanker Leib zu kalt und nebelduftig. Mein Lieb hat weiß'ren Arm als du, hat Augen wie zwei Sterne, und küßt und herzt und lacht dazu. Was drohst du mir von ferne? Der Reiher kreischt, es schlägt das Roß die blutgespornten Flanken, das Weib wird dreist und riesengroß und wilder die Gedanken. Vorbei, vorbei wie Fittig rauscht, es nickt herab vom Baume, es huscht und hascht, es lugt und lauscht, schon greift sie nach dem Zaume. Jetzt hat sie seinen Arm gefaßt, umher beginnt's zu dunkeln, es schwillt herauf, es drückt die Last, des Weibes Augen funkeln. Zwei Sprünge vom gestürzten Thier, da liegt im dunkeln Walde der Reiter todt im Arme ihr und Liebe ruft: "komm balde!"
Composition:
- Set to music by Anton Grigoryevich Rubinstein (1829 - 1894), "Die Waldhexe", op. 72 (6 Lieder) no. 3 (1864), published 1864 [ voice and piano ], Leipzig, Senff
Text Authorship:
- by Gustav von Boddien (1814 - 1870), "Die Waldhexe"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "The witch of the forest"
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2008-01-02
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