by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798)
Language: German (Deutsch)
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Freund, ach, und Liebling, ist gangen von hier, Wälder und Berge verbergen ihn mir; Sonst wohl erzielte noch fern ihn mein Blick: Winkt' ich, so winkt' er mir wieder zurück. Säh' ich ihn jetzt sich des Maienmonds freu'n, Wäre die Hälfte der Freuden auch mein; Pflückt' er ein Blümchen, so pflückt' er es mir; Säng' er ein Liedchen, so säng' er es mir. Säh' ich ihn wandeln im traulichen Wald, Hört' ich des Sehnenden Seufzer gar bald: liebend, ja liebend umfing ich ihn dann, Schmiegt' an den Trauten mich inniglich an. Hätt' ich, o hätt' ich Fern gewallt, Mich zu verwandeln in jede Gestalt, Könnt' ich ihm spielen manch' wunderlich Spiel, O, wie genöß' ich der Freuden so viel! Ging' er still denkend am kühlenden Bach, Schwämm' ihm ein Blümchen Vergißmeinnicht nach; Hascht' er das Blümchen, und nähm' es zu sich, Hätt' er in liebenden Händen dann mich. Sucht er im Schatten der Linde sich Ruh', Deckt' ich mit duftenden Blättern ihn zu; Ging' er auf Blumengefilden einher, Flög' ich als Schmetterling rings um ihn her. Fügt' er zu Büchern ins Kämmerlein sich, Setzt' ich ans Fenster als Nachtigall mich, Sänge sein eigenes Liedchen ihm vor: Würd' er nicht lauschen und spitzen sein Ohr! Brächte mein liebendes, sehnendes Ach Doch ein gefällicher Zephir ihm nach! Wäre mir leicht und geflügelt mein Kuß, Brächt' er wohl stündlich ihm freundlichen Gruß.
Composition:
- Set to music by Josephine Lang (1815 - 1880), "Lied", op. 9 (Sechs Lieder) no. 5 (1838), published 1841 [ voice and piano ], Leipzig, Kistner
Text Authorship:
- by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798), "Lied, in Abwesenheit des Geliebten zu singen", appears in Lyrische Gedichte
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This text was added to the website: 2006-11-13
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