Lebet wohl, geliebte Bäume, Wachset in der Himmelsluft. Tausend liebevolle Träume Schlingen sich durch euren Duft. Doch was steh' ich und verweile? Wie so schwer, so bang ist's mir? Ja, ich gehe! Ja, ich eile! Aber ach mein Herz bleibt hier.
Sechs Lieder , opus 9
by Josephine Lang (1815 - 1880)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Lebet wohl, geliebte Bäume
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Claudine von Villa Bella
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell, beloved trees!", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
2. Frühlingsgedränge
Frühlingskinder im bunten Gedränge, Flatternde Blüten, duftende Hauche, Schmachtende, jubelnde Liebesgesänge Stürzen ans Herz mir aus jedem Strauche. Frühlingskinder mein Herz umschwärmen, Flüstern hinein mit schmeichelnden Worten, Rufen hinein mit trunkenem Lärmen, Rütteln an längst verschlossenen Pforten. Frühlingskinder, mein Herz umringend, Was doch sucht ihr darinnen so dringend? Hab' ich's verrathen euch jüngst im Traume, Schlummernd unter dem Blüthenbaume? Brachten euch Morgenwinde die Sage, Daß ich im Herzen eingeschlossen Euren lieblichen Spielgenossen, Heimlich und selig -- ihr Bildnis trage?
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Frühlingsgedränge", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Voices of Spring", first published 1897
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Profusione di primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Note for line 7, word 4: Lang has "trunkenen", which is likely a typo.
3. Nach dem Abschied
Die Sonne senkt sich in des Meeres Schooß, Allein das Licht, der Himmel läßt's nicht los. Es blüht und glüht und macht die Nacht zum Tage, Zum Jubellied der Nachtigallen Klage. So gingst du zwar; doch deines Wesens Licht, Verläßt den Himmel meiner Seele nicht. Wo ich denn wandern mag und ruhn auf Erden, Kann nimmer Nacht und Trauer in mir werden.
Text Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), no title, written 1840, appears in Gedichte, in Lieder und vermischte Gedichte, in Verwandlung, no. 5
Go to the general single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "After the farewell", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
4. Am Morgen
Die Bäume, sie tropfen Vom Regen zur Nacht. Die Tropfen, sie klopfen Die Schultern mir sacht. Und zwischen durch schimmert Die Sonne herein, Und Alles da flimmert Wie Edelgestein. O liebliches Flüstern, O seliger Hauch! Ihr Augen, ihr düstern, So perlet nun auch! Heraus nur, du Sehnen, Aus klopfender Brust! stürzt nieder ihr Thränen, Du quälende Lust! O Tropfen, so glühend Und labend! Es strahlt In jeglichem blühend Die liebe Gestalt. Vom saftigem Triebe Quillt mächtig das Herz, Und springet vor Liebe, Und jauchzet vor Schmerz.
Text Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), no title, written 1840, appears in Gedichte, in Lieder und vermischte Gedichte, in Verwandlung, no. 2, first published 1853
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "In the morning", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
5. Lied
Freund, ach, und Liebling, ist gangen von hier, Wälder und Berge verbergen ihn mir; Sonst wohl erzielte noch fern ihn mein Blick: Winkt' ich, so winkt' er mir wieder zurück. Säh' ich ihn jetzt sich des Maienmonds freu'n, Wäre die Hälfte der Freuden auch mein; Pflückt' er ein Blümchen, so pflückt' er es mir; Säng' er ein Liedchen, so säng' er es mir. Säh' ich ihn wandeln im traulichen Wald, Hört' ich des Sehnenden Seufzer gar bald: liebend, ja liebend umfing ich ihn dann, Schmiegt' an den Trauten mich inniglich an. Hätt' ich, o hätt' ich Fern gewallt, Mich zu verwandeln in jede Gestalt, Könnt' ich ihm spielen manch' wunderlich Spiel, O, wie genöß' ich der Freuden so viel! Ging' er still denkend am kühlenden Bach, Schwämm' ihm ein Blümchen Vergißmeinnicht nach; Hascht' er das Blümchen, und nähm' es zu sich, Hätt' er in liebenden Händen dann mich. Sucht er im Schatten der Linde sich Ruh', Deckt' ich mit duftenden Blättern ihn zu; Ging' er auf Blumengefilden einher, Flög' ich als Schmetterling rings um ihn her. Fügt' er zu Büchern ins Kämmerlein sich, Setzt' ich ans Fenster als Nachtigall mich, Sänge sein eigenes Liedchen ihm vor: Würd' er nicht lauschen und spitzen sein Ohr! Brächte mein liebendes, sehnendes Ach Doch ein gefällicher Zephir ihm nach! Wäre mir leicht und geflügelt mein Kuß, Brächt' er wohl stündlich ihm freundlichen Gruß.
Text Authorship:
- by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798), "Lied, in Abwesenheit des Geliebten zu singen", appears in Lyrische Gedichte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
6. Komm Liebchen
Komm, Liebchen! es neigen
Die Wälder sich dir;
Und alles mit Schweigen
Erwartet dich hier.
Der Himmel, ich bitte,
Von Wölkchen wie leer!
Der Mond in der Mitte,
Die Sternlein umher!
Der Himmel im glatten
umdämmernden Quell!
Dies Plätzchen im Schatten,
Dies andre so hell!
Im Schatten, der Liebe
Dich lockendes Glück;
Dir flüsternd: Es bleibe
Noch vieles zurück.
Es bleiben der süßen
Geheimnisse viel;
So festes Umschliessen;
So wonniges Spiel!
Da rauscht es! da wanken
Auf jeglichem Baum
Die Aeste; da wanken
Die Vöglein im Traum.
Komm, Liebchen! es neigen
Die Wälder sich dir;
Und alles mit Schweigen
Erwartet dich hier.
...
Dies Wanken, dies Zittern
Der Blätter im Teich -- --
O Liebe! dein Wittern!
O Liebe, dein Reich!
Text Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), appears in Iris
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission