Lebet wohl, geliebte Bäume, Wachset in der Himmelsluft. Tausend liebevolle Träume Schlingen sich durch euren Duft. Doch was steh' ich und verweile? Wie so schwer, so bang ist's mir? Ja, ich gehe! Ja, ich eile! Aber ach mein Herz bleibt hier.
Sechs Lieder , opus 9
by Josephine Lang (1815 - 1880)
1. Lebet wohl, geliebte Bäume  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Claudine von Villa Bella
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell, beloved trees!", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Wolfgang von Goethe, Claudine von Villa Bella, Leipzig: bey Georg Joachin Göschen, 1788, page 47.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Andrew Schneider [Guest Editor]
2. Frühlingsgedränge  [sung text checked 1 time]
Frühlingskinder im bunten Gedränge, Flatternde Blüten, duftende Hauche, Schmachtende, jubelnde Liebesgesänge Stürzen ans Herz mir aus jedem Strauche. Frühlingskinder mein Herz umschwärmen, Flüstern hinein mit schmeichelnden Worten, Rufen hinein mit [trunkenem]1 Lärmen, Rütteln an längst [verschlossenen]2 Pforten. Frühlingskinder, mein Herz umringend, [Was doch sucht ihr darin so dringend?]3 Hab' ich's verrathen euch jüngst im [Traume]4, Schlummernd [unter dem]5 [Blüthenbaume]6? Brachten euch Morgenwinde die Sage, Daß ich im Herzen eingeschlossen Euren lieblichen Spielgenossen, Heimlich und selig -- ihr Bildnis trage?
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Frühlingsgedränge", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Voices of Spring", first published 1897
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Profusione di primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau, Gedichte, Dritte Auflage, Stuttgart und Tübingen: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837, page 81.
1 Lang (likely a typo): "trunkenen"; Strauss: "trunknem"2 Strauss: "verschlossnen"; Schultz: "verschlossene"
3 Lang: "Was doch sucht ihr darinnen so dringend?"; Marek: "was sucht ihr darin, was doch sucht ihr so dringend?"
4 Schultz: "Traum"
5 Strauss: "unterm"
6 Schultz: "Blüthenbaum"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Nach dem Abschied  [sung text checked 1 time]
Die Sonne senkt sich in des Meeres Schooß, Allein das Licht, der Himmel läßt's nicht los. Es blüht und glüht und macht die Nacht zum Tage, Zum Jubellied der Nachtigallen Klage. So gingst du zwar; doch deines Wesens Licht, Verläßt den Himmel meiner Seele nicht. Wo ich denn wandern mag und ruhn auf Erden, Kann nimmer Nacht und Trauer in mir werden.
Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), no title, written 1840, appears in Gedichte, in Lieder und vermischte Gedichte, in Verwandlung, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "After the farewell", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with C. Reinhold, Gedichte, Stuttgart: Carl Mäcken, 1853, page 93.
Note: The poem was written June 20, 1840.Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Am Morgen  [sung text checked 1 time]
Die Bäume, sie tropfen Vom Regen [zu]1 Nacht. Die Tropfen, sie klopfen Die Schultern mir sacht. Und zwischen durch schimmert Die Sonne herein, [Daß]2 Alles da flimmert Wie Edelgestein. O liebliches Flüstern, O seliger Hauch! Ihr Augen, ihr düstern, So perlet nun auch! Heraus nur, du Sehnen, Aus klopfender Brust! [Stürz' nieder in Thränen]3, Du quälende Lust! O Tropfen, so glühend Und labend! Es strahlt In jeglichem blühend Die liebe Gestalt. [Von saftigem]4 Triebe Quillt mächtig das Herz, Und springet vor Liebe, Und [jubelt]5 vor Schmerz.
Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), no title, written 1840, appears in Gedichte, in Lieder und vermischte Gedichte, in Verwandlung, no. 2, first published 1853
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- ENG English (Sharon Krebs) , "In the morning", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with C. Reinhold, Gedichte, Stuttgart: Carl Mäcken, 1853, pages 90-91.
1 Jenner, Lang (op. 9): "zur"2 Lang (both settings): "Und" (Note: this was the wording on the manuscript copy of the poem Lang received from the poet and set to music)
3 Lang (both settings): "stürzt nieder ihr Thränen"
4 Lang (op. 9): "Vom saftigem" on the original 1841 publication, corrected to "Vom saftigen" on the 2008 reprint
5 Lang (both settings): "jauchzet" (Note: this was the wording on the manuscript copy of the poem Lang received from the poet and set to music)
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Lied  [sung text checked 1 time]
[Teuthold, mein Trauter]1, ist gangen von hier, Wälder und Berge verbergen ihn mir; [Sonst wohl erzielte noch]2 fern ihn mein Blick: Winkt' ich, [dann]3 winkt' er mir wieder zurück. Säh' ich ihn jetzt [des Maimonds sich]4 freu'n, Wäre die Hälfte der Freuden auch mein; Pflückt' er ein Blümchen, so pflückt' er es mir; Säng' er ein Liedchen, so säng' er es mir. Säh' ich ihn wandeln im traulichen Wald, Hört' ich des Sehnenden [Seufzen]5 gar bald: [Liebend, allliebend]6 umfing ich ihn dann, Schmiegt' an den Trauten mich inniglich an. Hätt' ich, o hätt' ich [doch Feengewalt]7, Mich zu verwandeln in jede Gestalt, Könnt' ich ihm spielen manch' wunderlich Spiel, O, wie genöß' ich der Freuden so viel! Ging' er [stilldenkend]8 am kühlenden Bach, Schwämm' ihm ein Blümchen Vergißmeinnicht nach; Hascht' er das Blümchen, und nähm' es zu sich, Hätt' er in liebenden Händen dann mich. Sucht er im Schatten der Linde sich Ruh', Deckt' ich mit duftenden Blättern ihn zu; Ging' er auf Blumengefilden einher, Flög' ich als Schmetterling [rund]9 um ihn her. Fügt' er zu Büchern ins Kämmerlein sich, Setzt' ich ans Fenster als Nachtigall mich, Sänge sein eigenes Liedchen ihm vor: Würd' er nicht lauschen und spitzen sein Ohr! Brächte mein liebendes, sehnendes Ach Doch ein [gefälliger Zephyr]10 ihm nach! Wäre [nur]11 leicht und geflügelt mein Kuß, Brächt' er wohl stündlich ihm freundlichen Gruß.
Authorship:
- by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798), "Lied, in Abwesenheit des Geliebten zu singen", appears in Lyrische Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Aloys Blumaurer's gesammelte Schriften, Neueste Gesammt-Ausgabe in 3 Theilen, Zweiter Theil, Stuttgart: Rieger'sche Verlagsbuchhandlung (A. Benedict), 1862, pages 200-201.
1 Lang: "Freund, ach, und Liebling"2 Nägeli: "Jüngst noch erzielte von"
3 Lang, Nägeli: "so"
4 Lang, Nägeli: "sich des Maienmonds"
5 Lang: "Seufzer"
6 Lang: "liebend, ja liebend"
7 Lang (likely a typo): "Fern gewallt"
8 Lang: "still denkend"
9 Lang: "rings"
10 Lang: "gefällicher Zephir"
11 Lang: "mir"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
6. Komm Liebchen  [sung text checked 2 times]
Komm, Liebchen! es neigen Die Wälder sich dir; Und alles mit Schweigen Erwartet dich hier. Der Himmel, ich bitte, Von Wölkchen wie leer! Der Mond in der Mitte, Die Sternlein umher! Der Himmel im glatten [Umdämmerten]1 Quell! Dies Plätzchen im Schatten, Dies andre so hell! Im Schatten, der Liebe Dich lockendes Glück; Dir flüsternd: Es [bliebe]2 Noch vieles zurück. Es [blieben]3 der süßen Geheimnisse viel; So festes Umschliessen; So wonniges Spiel! Da rauscht es! da wanken Auf jeglichem Baum Die Aeste; da [schwanken]4 Die [Vögel]5 im Traum. Komm, Liebchen! es neigen Die Wälder sich dir; Und alles mit Schweigen Erwartet dich hier. Dies Wanken, dies Zittern Der Blätter [im]6 Teich -- -- O Liebe! dein Wittern! O Liebe, dein Reich!
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), appears in Iris
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Iris, Des achten Bandes drittes Stück, Berlin: bey Haude und Spener, 1776, pages 960-961; title in this edition is "Abends". Later publications use "Einladung".
1 Lang: "umdämmernden"; Smetena: "Und dämmerden"2 Lang: "bleibe"
3 Lang: "bleiben"
4 Lang: "wanken"
5 Lang: "Vöglein"
6 Smetena: "am"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]