by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
Der stille Grund See original
Language: German (Deutsch)
Der Mondenschein verwirret Die Täler weit und breit, Die Bächlein, wie verirret, Gehn durch die Einsamkeit. Da drüben sah ich stehen Den Wald auf steiler Höh, Die finstern Tannen sehen In einen tiefen See. Ein Kahn wohl sah ich ragen, Doch niemand, der es lenkt, Das Ruder war zerschlagen, Das Schifflein halb versenkt. Eine Nixe auf dem Steine Flocht dort ihr goldnes Haar, Sie meint' sie wär alleine, Und sang so wunderbar. Sie sang und sang, in den Bäumen Und Quellen rauscht' es sacht Es flüsterte wie in Träumen Die mondbeglänzte Nacht. Ich aber stand erschrocken, Denn über Wald und Kluft Klangen die Morgenglocken Schon ferne durch die Luft. Und hätt ich nicht vernommen Den Klang zu guter Stund, Wär nimmer ich gekommen Aus diesem stillen Grund.
Composition:
- Set to music by Luise Adolpha Le Beau (1850 - 1927), "Der stille Grund", op. 4 (Fünf Lieder) no. 5 (1866), published 1876 [ mezzo-soprano and piano ], Berlin, Luckhardt
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der stille Grund", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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