by Georg von Hauenschild (1825 - 1855), as Max Waldau
Da sind die bleichen Geister wieder See original
Language: German (Deutsch)
Da sind die bleichen Geister wieder, die Schatten längst vergangner Zeit; die singen düstre, wilde Lieder, und zeigen auf ihr blutig Kleid. Gespenst der Rose flüstert leise: "Du brachst mich grausam und ich starb!" Der Sturzbach rast nach seiner Weise dem Felsen ein die scharfen Gleise, im Efeu ruft der Freund, der greise: "Du raubtest, - und der Schatz verdarb!" Nur still! - die Reigen werden wilder, und dumpfer hallt das Lied der Nacht, rast Bilder, sie fordern ihre alte Pracht. Zurück, ihr schwarzen Nachtgestalten, was ihr nur raunt von Lenz und Glück? Da seht die eingegrabnen Falten, die Glieder schaut, die eisigkalten, zerfleischt von grausen Sturmgewalten; was wollt ihr noch? - Zurück, zurück! Zornmutig greift der Fürst der Geister in seine Donnerharfe ein! Sagt, was gebot der graue Meister? was soll der blaue, bleiche Schein? Irrfackeln werden aus den Träumen, sie flattern winkend ihre Bahn. Wild um mich braust ein wüstes Schäumen, und ich muss fort aus diesen Räumen, was soll ich bange zaudernd säumen, auf, Blitze, leuchtet mir voran!
Composition:
- Set to music by Robert Franz (1815 - 1892), "Da sind die bleichen Geister wieder", op. 13 (Sechs Dichtungen) no. 6 (1851), published 1851 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Text Authorship:
- by Georg von Hauenschild (1825 - 1855), as Max Waldau, "Verzweiflung", appears in Blätter im Winde, in Zeitlosen, first published 1848
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Researcher for this page: Rudi Spring
This text was added to the website: 2014-11-02
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