Nachtmusikanten Matches original text
Language: German (Deutsch)
Hier sind wir arme Narrn Auf Plätzen und auf Gassen, Und tun die ganze Nacht Mit unsrer Musik passen. Es giebt uns keine Ruhe Die starke Liebesmacht, Wir stehen mit dem Bogen Erfroren auf der Wacht; Sobald der helle Tag Sich nur beginnt zu neigen, Gleich stimmen wir die Laut, Die Harfen und die Geigen. Mit diesen laufen wir Zu mancher Schönen Haus, Und legen unsern Kram, Papier und Noten aus. Der erste gibt den Tackt, Der andre bläst die Flöten, Der dritte schlägt die Pauk', Der viert stöst die Trompeten. Ein andrer aber spielt Theorb und Galischan Mit gar besonderen Fleiß, So gut er immer kann. Wir pflegen auch so lang An einem Eck zu hocken, Bis wir ein schön Gespenst Hin an das Fenster locken; Da fängt man alsbald an Vor der Geliebten Tür Verliebte Arien Mit Pausen und Suspir. Und sollten vor der Wacht Wir endlich weichen müssen, So macht man statt der Händ', Die Läufe mit den Füßen. Und also treiben wirs Oft durch die lange Nacht, Daß selbst die ganze Welt Ob unsrer Narrheit lacht. Ach schönste Phillis hör Doch unser Musiziren, Und laß uns eine Nacht In deinem Schoss pausiren.
Composition:
- Set to music by Theodor Streicher (1874 - 1940), "Nachtmusikanten", published 1903, from Dreissig Lieder aus Des Knaben Wunderhorn, no. 23
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Nachtmusikanten", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 44
Word count: 196