by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876)
Der Edelfalk See original
Language: German (Deutsch)
Die Fürstin zog zu Walde Mit Jägern und Marschalk; Da sah sie reiten balde Ein junger Edelfalk. Er sprach: „Wie klirrt dein Bügel; Wie glänzt Agraff' und Tress'; Wie locker hängt dein Zügel, Holdselige Prinzess! Wie sitzest du zu Pferde So königlich und schlank! Wie weht zur grünen Erde Dein Schleier weiß und lang! Wie nickt dein Hutgefieder Vom flücht'gen, wilden Ritt! Wie zieret deine Glieder Das knappe Jagdhabit! O, könnt' ich deinen Reizen Allzeit ein Diener sein! Den Reiher wollt' ich beizen, Herrin, für dich allein! Ich wollte mit ihm ringen, Dein starkes Federspiel, Bis er, mit blut'gen Schwingen, Zu deinen Füßen fiel'!“ Bezwungen von Verlangen, Duckt er ins Haideland; Er läßt sich willig fangen Von eines Pagen Hand. Der bietet ihn der Holden Dar, mit gebogenem Knie; Mit einem Ringe golden Schmückt den Gefangnen sie. Nun muß er sie begleiten; Mit seiner krummen Klau' Er muß für sie bestreiten Den Reiher, silbergrau. Er trägt eine Lederkappe, Sie nimmt ihn mit aufs Pferd. Burgherr und Edelknappe Hält ihn des Neides werth.
Composition:
- Set to music by Carl Loewe (1796 - 1869), "Der Edelfalk", op. 68 no. 2 (1839), published 1839
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Der Falk"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Garrett Medlock) , "The noble falcon", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il girifalco", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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