by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862)
Geh' ich einsam Matches original text
Language: German (Deutsch)
Geh' ich einsam durch die schwarzen Gassen, Schweigt die Stadt, als wär' sie unbewohnt, Aus der Ferne rauschen nur die Wasser, Und am Himmel zieht der bleiche Mond. Bleib' ich lang vor jenem Hause stehen, Drin das liebe, liebe Liebchen wohnt, Weiß nicht, daß sein Treuer ferne ziehet, Stumm und harmvoll, wie der bleiche Mond. Breit' ich lange sehnend meine Arme Nach dem lieben, lieben Liebchen aus, Und nun sprech' ich: "Lebet wohl, ihr Gassen! Lebe wohl, du stilles, stilles Haus! Und du Kämmerlein im Haus dort oben, Nach dem oft das warme Herze schwoll, Und du Fensterlein, draus Liebchen schaute, Und du Türe, draus sie ging, leb' wohl!" Geh' ich bang nun nach den alten Mauern, Schauend rückwärts oft mit nassem Blick, Schließt der Wächter hinter mir die Tore, Weiß nicht, daß mein Herze noch zurück.
Composition:
- Set to music by (Friedrich) August Bungert (1845 - 1915), "Geh' ich einsam", op. 1 no. 3, published 1870 [ voice and piano ], from Junge Lieder : Erstes Buch, no. 3, Leipzig, Breitkopf und Härtel
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Abschied", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor], Johann Winkler
This text was added to the website: 2008-07-30
Line count: 20
Word count: 140