Wer nie sein Brod mit Thränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte! Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.
Junge Lieder : Erstes Buch, op. 1
by (Friedrich) August Bungert (1845 - 1915)
1. Der Harfner
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- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Harfeník"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wie nooit zijn brood in tranen at", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "He who never ate his bread with tears", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Celui qui n'a jamais mangé son pain avec des larmes", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Chi non mangiò mai pane bagnato di lacrime", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, page 346. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
See also Baggesen's parody, Leiden.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor], Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler2. Mein Herz ist wie die dunkle Nacht
Mein Herz ist wie die dunkle Nacht, Wenn alle Wipfel rauschen; Da steigt der Mond in voller Pracht Aus Wolken sacht -- Und sieh, der Wald verstummt in tiefem Lauschen. Der Mond, der helle Mond bist du; Aus deiner Liebesfülle Wirf einen, einen Blick mir zu Voll Himmelsruh -- Und sieh, dies ungestüme Herz wird stille.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 13
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Charles Tomlinson Griffes)
- ENG English (Carl Johengen) , "My heart is like the dark night", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Ehud Shapiro) , "הירח", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Geh' ich einsam
Geh' ich einsam durch die schwarzen Gassen, Schweigt die Stadt, als wär' sie unbewohnt, Aus der Ferne rauschen nur die Wasser, Und am Himmel zieht der bleiche Mond. Bleib' ich lang vor jenem Hause stehen, Drin das liebe, liebe Liebchen wohnt, Weiß nicht, daß sein Treuer ferne ziehet, Stumm und harmvoll, wie der bleiche Mond. Breit' ich lange sehnend meine Arme Nach dem lieben, lieben Liebchen aus, Und nun sprech' ich: "Lebet wohl, ihr Gassen! Lebe wohl, du stilles, stilles Haus! Und du Kämmerlein im Haus dort oben, Nach dem oft das warme Herze schwoll, Und du Fensterlein, draus Liebchen schaute, Und du Türe, draus sie ging, leb' wohl!" Geh' ich bang nun nach den alten Mauern, Schauend rückwärts oft mit nassem Blick, Schließt der Wächter hinter mir die Tore, Weiß nicht, daß mein Herze noch zurück.
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Abschied", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
4. Winterruhe
Rauh ist es draußen, traulich hier und warm, Wo frisches Glück und junge Liebe walten, Leg' ich um Deinen zarten Leib den Arm, Wähn' ich den Frühling an der Brust zu halten. Den engen Raum durchzieht ein süßer Duft Dankbarer Blumen, die wir gastlich hegen, Und trunk'nen Sinnes fühl' ich weiche Luft Einschläfernd sich auf meine Augen legen. Umschlinge mich und winde Dich nicht los, Und fürchte nicht ein wildes Überschäumen, Das Haupt gebettet sanft in Deinem Schoos, So laß mich still von einer Rose träumen.
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Winter-Ruhe"
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Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 113.
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5. Die Liebste zur Antwort
Dir ist sonst der Mund verschlossen, Du antwortest mir ja kaum, Nur zu Liedern süßen Klanges Öffnest du ihn, wie im Traum. Könnt ich auch so dichten, würden Hübsch auch meine Lieder sein, Sänge nur, wie ich dich liebe, Sänge nur: ganz bin ich dein. Ich kann dir ins Antlitz schauen, Heiter, wie das Kind ins Licht; Ich kann lieben, kosen, küssen, Aber dichten kann ich nicht. Könnt ich auch so dichten, würden Hübsch auch meine Lieder sein, Sänge nur, wie ich dich liebe, Sänge nur: ganz bin ich dein.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Zur Antwort"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler6. Wohin mit der Freud '?
O du klar blauer Himmel Und wie schön bist du heut'! Möcht' an's Herz gleich dich drücken Vor Jubel und Freud'. Aber's geht doch nicht an, Denn du bist mir zu weit, Und mit all' meiner Freud' Was fang' ich doch an? Ach du lichte grüne Welt, Und wie strahlst du voll Lust! Und ich möcht' gleich mich werfen Dir vor Lieb' an die Brust; Aber's geht doch nicht an, Und das ist ja mein Leid, Und mit all' meiner Freud', Was fang' ich doch an? Und da sah ich mein Lieb Am Kastanienbaum stehn, War so klar wie der Himmel, Wie die Erde so schön! Und wir küßten uns beid' Und wir sangen vor Lust, Und da hab' ich gewußt: Wohin mit der Freud'!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Wohin mit der Freud", written 1850, appears in Lieder, in Frühling und Liebe
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "On anar amb la meva joia?", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "Where to go with my joy", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Où aller avec ma joie !", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Della gioia, che farne?", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission