by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912)
Lied Ralf's vom Rhein
Language: German (Deutsch)
Kalt ist die Märznacht, schwarz und still: – Das Eis der Nogat kracht: – Der Sumpfwolf heult – der Nord pfeift schrill – Ich steh' auf böser Wacht! Zehn Knappen sind mein ganzes Heer, – Mein schmales Reich ein Turm – Auf Tage weit kein Freundes Speer – Rings Frost und Haß und Sturm! Fremd sind und feindlich Meer und Strand – Kein herzvertrauter Stern: – – – O Rheingau, du mein Heimatland, Wie fern bist du – wie fern! Jetzt zieht der Lenz in lauer Nacht Leis durch dein Rebland all', Der Weißdorn blüht und bald mit Macht Schlägt dort die Nachtigall. O Kaiserpfalz im Efeugrün! – – Welch' falsch Gemerk man trug! – – Die Minne war wohl allzu kühn, Die mich so weit verschlug! – Das schwarze Kreuz, ich nahm es still Auf weißem Sturmgewand: – Wer fern, wer einsam sterben will – Der zieht gen Preußenland! – Dein Los, o Herrin, tausendfalt Sei Leben, Glanz und Heil: Mein Los wird doch im Föhrenwald Zuletzt ein Polenpfeil. – –
Text Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Lied Ralfs vom Rhein" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Leonard Johann Heinrich) Albert Fuchs (1858 - 1910), "Lied Ralf's vom Rhein", op. 24 (Balladen und Romanzen für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte) no. 4, published 1894 [ medium voice and piano ], Leipzig, M. Brockhaus [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2015-03-25
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