by Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
Willst dich, Hektor, ewig mir entreissen
Language: German (Deutsch)
Willst dich, Hektor, ewig mir entreissen, Wo des Anaciden mordend Eisen Dem Patroklus schröklich Opfer bringt? Wer wird künftig deinen Kleinen lehren Speere werfen und die Götter ehren, Wenn hinunter dich der Xanthus schlingt? Theures Weib, geh, hol die Todeslanze, Laß mich fort zum wilden Kriegestanze, Meine Schultern tragen Ilium; Ueber Astyanax unsre Götter! Hektor fällt, ein Vater-Lands Erretter, Und wir sehn uns wieder in Elysium. Nimmer lausch ich deiner Waffen Schalle, Einsam liegt dein Eisen in der Halle, Priams grosser Heldenstamm verdirbt! Du wirst hingehn, wo kein Tag mehr scheinet, Der Cocytus durch die Wüsten weinet, Deine Liebe in dem Lethe stirbt. All mein Sehnen, all mein Denken Soll der schwarze Lethefluß ertränken, Aber meine Liebe nicht! Horch! der Wilde raßt schon an den Mauren - Gürte mir das Schwerd um, laß das Trauren, Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht!
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Confirmed with Schiller's anonymously published Die Räuber. Ein Schauspiel. Frankfurt und Leipzig, 1781, pages 64-65.
This is the initial version of Schiller's "Hektors Abschied", sung by Amalia to the old Moor in act 2, scene 2.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), no title, written 1780, first published 1781 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Set in a modified version by Franz Peter Schubert.
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This text was added to the website: 2017-06-28
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