by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881)
Translation
Die Schildwache
Language: German (Deutsch)  after the German (Deutsch)
Ich möchte wohl die Schildwach' sein, Die jenes Haus bewacht, Um unter Liebchens Fensterlein Zu schildern Tag und Nacht. Des Tages schreit' im stillen Lauf Ich unten hin und her; Sie schaut herab, ich schau' hinauf, Was braucht die Schildwach' mehr? Und wenn es schneit und wenn es stürmt, So deck' ich mich in Ruh, vom Schilderhause traut beschirmt Mit meinem Mantel zu. Dann seh' ich sie gleich morgens früh, wenn sich ihr Vorhang regt, und spät am Abend seh' ich sie, wenn sie sich dann zur Ruhe legt. Doch kommt sie sittsamlich einher Und tritt aus ihrem Haus, So präsentier' ich das Gewehr Und rufe: Wache 'raus! So halt' ich sie in steter Hut, Sie kann in Frieden ruhn, Und wer ihr was zu Leide tut, Der hat's mit mir zu tun. Kommt gar ein lüsterner Gesell Dem Haus und ihr zu nah, Den arretier' ich auf der Stell' Und schreie: Halt, wer da? Bei Gott, die Schildwach' möcht' ich sein, Die jenes Haus bewacht, Um unter ihrem Fensterlein Zu schildern Tag und Nacht!
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), no title, appears in Gedichte [1845], in 1. Heimath. 1838-1841, in 2. Erste Liebe, no. 1, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, first published 1845
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Adolph Hölzel (1813 - 1883), "Die Schildwache" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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