by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843)
Auf ein Lautenband
Language: German (Deutsch)
Ich möcht Idas Laute sein; sie würde, welch' Entzücken, mich an die Brust so fromm und rein oft süß beklommen drücken. Sie würde mit der zarten Hand leicht durch die Saiten irren, den Lilienarm im Wellenband um meinen Hals verwirren. Auch ruht' ich wohl auf Idas Schoß, wenn sie zum Himmel schaute; ein Ringellöckchen wänd' sich los, es grüßend kläng' die Laute. Ich möchte wohl ein Liedchen sein, das niedlichste von allen, dann würd' ich - welch' ein Glück wär' mein! - der Sängerin gefallen. Ihr Finger träf' im Notenbuch mich mit geküsster Spitze; sie trüg' das Blatt im Busentuch wohl mit zum Rasensitze. Dann würd' ich wie ein Frühlingshauch von Rosenlippen schweben, verklärt im seelenvollen Aug', im reinen Herzen leben. Doch Laute, Lieblingsliedchen - nein! Wärst du, o Amor, Richter, so wünscht' ich wohl noch mehr zu sein: Des Lieblingsliedchens Dichter!
Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Daniel Friedrich Rudolph Kuhlau (1786 - 1832), "Auf ein Lautenband", op. 11a (10 Deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte) no. 10 (1813), published [1814] [ voice and piano ], Leipzig: Breitkopf & Härtel [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-08-19
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