by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Siehe die Blumen, diese dem Irdischen...
Language: German (Deutsch)
Siehe die Blumen, diese dem Irdischen treuen, denen wir Schicksal vom Rande des Schicksals leihn,— aber wer weiss es! Wenn sie ihr Welken bereuen, ist es an uns, ihre Reue zu sein. Alles will schweben. Da gehn wir umher wie Beschwerer, legen auf alles uns selbst, vom Gewichte entzückt; o was sind wir den Dingen für zehrende Lehrer, weil ihnen ewige Kindheit glückt. Nähme sie einer ins innige Schlafen und schliefe tief mit den Dingen—: o wie käme er leicht, anders zum anderen Tag, aus der gemeinsamen Tiefe Oder er bliebe vielleicht; und sie blühten und priesen ihn, den Bekehrten, der nun den Ihringen gleicht, allen den stillen Geschwistern im Winde der Wiesen.
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Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 2, no. 14 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Francesc Xavier Gelabert i Muntaner (b. 1976), "allen der stillen Geschwistern im Winde der Wiesen", 2011 [ soprano, male voice, flute, and percussion ], from Die Stille vor Stille, no. 10, revised 2017; Donemus [sung text not yet checked]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in English, a translation by James Blair Leishman (1902 - 1963) , no title ; composed by Colin Matthews.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2023-08-02
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