by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Alles Erworbne bedroht die Maschine,...
Language: German (Deutsch)
Alles Erworbne bedroht die Maschine, solange sie sich erdreistet, im Geist, statt im Gehorchen, zu sein. Dass nicht der herrlichen Hand schöneres Zögern mehr prange, zu dem entschlossenem Bau schneidet sie steifer den Stein. Nirgends bleibt sie zurück, dass wir ihr ein Mal entrönnen und sie in stiller Fabrik ölend sich selber gehört. Sie ist das Leben, — sie meint es am besten zu können, die mit dem gleichen Entschluss ordnet und schafft und zerstört. Aber noch ist uns das Dasein verzaubert; an hundert Stellen ist es noch Ursprung. Ein Spielen von reinen Kräften, die keiner berührt, der nicht kniet und bewundert. Worte gehen noch zart am Unsäglichen aus ... Und die Musik, immer neu, aus den bebendsten Steinen, baut im unbrauchbaren Raum ihr vergöttlichtes Haus.
E. Carter sets stanza 3, 4
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Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 2, no. 10 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ronald Joachim Autenrieth (b. 1959), "Noch ist uns das Dasein verzaubert", published 2007 [ SATB chorus ], from Fünf Chöre nach Worten von Rainer Maria Rilke, no. 4 [sung text not yet checked]
- by Elliott Cook Carter, Jr. (1908 - 2012), "Inner Song", 1992, first performed 1992, stanza 3,4 [ oboe and harp ], from Trilogy , no. 2, Boosey & Hawkes (Hendon Music) [sung text not yet checked]
- by Robert Edler (1912 - 1986), "Sonett 10 b (Solo und Chor)", op. 59 no. 9 (1970) [ tenor, speaker, chorus and orchestra ], from Sonette an Orpheus, no. 9 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2023-08-02
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