by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)
Hier in dieser wild verworrnen
Language: German (Deutsch)
Hier in dieser wild verworrnen Tiefen Wüstenei voll Dornen Kostets manchen sauren Schritt; Ach! der Hoffnung seltne Blüthen, Kaum entfaltet, nimmt das Wüthen Eines Sturmes plötzlich mit. An den hellsten Frühlingstagen Unterbrechen tausend Klagen Der Gebüsche Jubelschall; Und auf blumenreicher Insel Tönt der Scheiternden Gewinsel In das Lied der Nachtigall. Dennoch war, mit lindem Wehen, Geist der Gottheit, ungesehen, Auf dem öden stillen Meer, Als hervor die Wälder gingen, Hügel an zu jauchzen fingen, Und die Ebnen ringsumher. Gottesathem! Geist des Lebens Und der Freude! nicht vergebens, Als das Licht geboren ward, Hast du Meer und Land umsäuselt, Und das erste Blatt gekräuselt, Und die Nachtigall gepart. Immer noch, mit lindem Wehen, Wallst du mächtig, ungesehen, Tief im Herzen nur gefühlt, Überall, wo Berg' und Auen Sich befruchten, Wolken thauen, Und die Well' ans Ufer spühlt. An verlassenen Gestaden , Mitten auf bedornten Pfaden , Wo der matte Pilger bebt, Ruft die Liebe den Verirrten Freundlich unter ihre Mirten, Die dein Gotteshauch umschwebt. Und sein Blick, vom Weinen trübe, Wird erheitert, und die Liebe Flicht von ihrem Mirtenbaum, Ihn zu trösten, neue Kränze, Führt ihn so zum ewgen Lenze Durch des Lebens kurzen Traum.
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Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Pilgerlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Wilhelm Rust (1739 - 1796), "Lied", published 1784 [voice and piano], from Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern, Erste Sammlung, no. 20. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-12-02
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