by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Im Schlafgemach, entfernt vom Feste
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): FRE
Im Schlafgemach, entfernt vom Feste, Sitzt Amor, dir getreu, und bebt, Daß nicht die List mutwill'ger Gäste Des Brautbetts Frieden untergräbt. Es blinkt mit mystisch heil'gem Schimmer Vor ihm der Flammen blasses Gold; Ein Weihrauchwirbel füllt das Zimmer, Damit ihr recht genießen sollt. Wie schlägt dein Herz beim Schlag der Stunde, Der deiner Gäste Lärm verjagt; Wie glühst du nach dem schönen Munde, Der bald verstummt und nichts versagt. Du eilst, um alles zu vollenden, Mit ihr ins Heiligtum hinein; Das Feuer in des Wächters Händen Wird wie ein Nachtlicht still und klein. Wie bebt von deiner Küsse Menge Ihr Busen und ihr voll Gesicht; Zum Zittern wird nun ihre Strenge, Denn deine Kühnheit wird zur Pflicht. Schnell hilft dir Amor sie entkleiden Und ist nicht halb so schnell als du; Dann hält er schalkhaft und bescheiden Sich fest die beiden Augen zu.
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Note: sometimes titled "Hochzeitlied"Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Brautnacht", subtitle: "An meinen Freund" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Bernhard Theodor Breitkopf (1749 - 1820), "Hochzeitslied", published 1770. [text not verified]
- by Adalbert von Goldschmidt (1848 - 1906), "Brautnacht", published 1893 [voice and piano], from Neue Lieder und Gesänge, no. 19, Leipzig, Breitkopf & Härtel [text not verified]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Nuit de noce", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-08-11
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