by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898)
Spielzeug
Language: German (Deutsch)
Liebchen fand ich spielend. Einen Kasten Hatte sie entdeckt voll längstvergeßnen, Staub'gen Kinderspielzeugs: Mauern, Tore, Rathaus, Häuser, Häuserchen und Kirche.. Sie erbaut' das Städtchen mit gelenken Händen, stellt' den Kirchturm in die Mitte. Doch ein Häuschen hatt sie vorbehalten, Vorbehalten sieben grüne Pappeln Für ein allerliebstes kleines Landgut. Nicht zu nah! Im Städtchen klatscht man sündlich. Nicht zu ferne! Man bedarf der Menschen. "Eben sind wir eingezogen!" jubelt' Sie und klatscht' in ihre kleinen Hände. In der Wonne des erworbnen Heimes Riß ich Liebchen an mich so gewaltsam, Daß den Arm sie streckte wie ertrinkend... Was erwischte sie mit schnellen Fingern, Eng an meine Brust gepreßt? Die Kirche, Ja die Kirche mit dem roten Dach war's. Und sie stellt' sie dicht vor unser Landhaus.
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hermann Behn (1857?9 - 1927), "Spielzeug", op. 7 (Fünf Gedichte für Bariton mit Pianoforte) no. 5 (189-?), published 1895 [ baritone and piano ], Leipzig, Kistner [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2005-01-12
Line count: 20
Word count: 124