Läg dort ich unterm Firneschein auf hoher Alp begraben, ich schliefe mitten im Juchhein der wilden Hirtenknaben. Wo sonst ich lag im süßen Tag, läg ich in dunkeln Decken, der laue Krach und dumpfer Schlag, er würde mich nicht wecken. Und käme schwarzer Sturm gerauscht und schüttelte die Tannen, er führe, von mir unbelauscht, vorüber und von dannen. Doch klänge sanfter Glockenchor, ich ließe mich wohl stören und lauscht ein Weilchen gern empor, das Herdgeläut zu hören.
Fünf Gedichte für Bariton mit Pianoforte , opus 7
by Hermann Behn (1857?9 - 1927)
1. Ich würde es hören  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Abendrot im Walde  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In den Wald bin ich geflüchtet, Ein zu Tod gehetztes Wild, Da die letzte Glut der Sonne Längs den glatten Stämmen quillt. Keuchend lieg ich. Mir zu Seiten Blutet, siehe, Moos und Stein - Strömt das Blut aus meinen Wunden? Oder ist's der Abendschein?
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Abendrot im Walde"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Feux du soir dans la forêt", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Laß scharren deiner Rosse Huf  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Geh' nicht, die Gott für mich erschuf! Laß scharren deiner Rosse Huf Den Reiseruf! Du willst von meinem Herde fliehn? Und weißt ja nicht, wohin, wohin Dich deine Rosse ziehn! Die Stunde rinnt! Das Leben jagt! Wir haben uns noch nichts gesagt Bleib bis es tagt! Du darfst aus meinen Armen fliehn? Und weißt ja nicht, wohin, wohin Dich deine Rosse ziehn...
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Laß scharren deiner Rosse Huf!"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
4. Auf Goldgrund  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ins Museum bin zu später Stunde heut ich noch gegangen, Wo die Heil'gen, wo die Beter Auf den goldnen Gründen prangen. Dann durchs Feld bin ich geschritten Heißer Abendglut entgegen, Sah, die heut das Korn geschnitten, Garben auf die Wagen legen. Um die Lasten in den Armen, Um den Schnitter und die Garbe Floß der Abendglut, der warmen, Wunderbare Goldesfarbe. Auch des Tages letzte Bürde, Auch der Fleiß der Feierstunde, War umflammt von heil'ger Würde, Stand auf schimmernd goldnem Grunde.
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Auf Goldgrund"
Go to the general single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sur fond doré", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Spielzeug  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Liebchen fand ich spielend. Einen Kasten Hatte sie entdeckt voll längstvergeßnen, Staub'gen Kinderspielzeugs: Mauern, Tore, Rathaus, Häuser, Häuserchen und Kirche.. Sie erbaut' das Städtchen mit gelenken Händen, stellt' den Kirchturm in die Mitte. Doch ein Häuschen hatt sie vorbehalten, Vorbehalten sieben grüne Pappeln Für ein allerliebstes kleines Landgut. Nicht zu nah! Im Städtchen klatscht man sündlich. Nicht zu ferne! Man bedarf der Menschen. "Eben sind wir eingezogen!" jubelt' Sie und klatscht' in ihre kleinen Hände. In der Wonne des erworbnen Heimes Riß ich Liebchen an mich so gewaltsam, Daß den Arm sie streckte wie ertrinkend... Was erwischte sie mit schnellen Fingern, Eng an meine Brust gepreßt? Die Kirche, Ja die Kirche mit dem roten Dach war's. Und sie stellt' sie dicht vor unser Landhaus.