sometimes misattributed to Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803) and by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)
Das arme Veilchen! Sieh, o sieh!
Language: German (Deutsch)
Das arme Veilchen! Sieh, o sieh! Da lebt's in todtem Moos! Kommst, armes Veilchen, kommst zu früh Aus deiner Mutter Schooß! Lebst Einen Morgen, jammerst mich; Siehst weder Laub noch Gras; Mit seinem Fittig mordet dich Der Mörder Boreas. Mußt sterben, Veilchen! weil du mußt, Alt einen Tag; o weh! So stirb an meines Mädchens Brust, Daß ich dich sterben seh. Da bückt sichs, und mit nassem Blick Siehts nieder, bricht dich ab; Stirbst, Veilchen! gehst zu dem zurück, Der dir das Leben gab. Stirbst, Veilchen! liegst, ein wenig Staub; Ein wenig Staub auch wir, So gut wie du, des Todes Raub, Einst liegen, nahe dir. Stirbst, Veilchen! duftest deinen Geist In kalte Winterluft; Bleibst Wesen, Veilchen! Wie es heißt? Ob Monas, oder Duft? Obs höher aufgestiegen ist In Schöpfers Angesicht? Ob Engel oder Milbe bist? Das, Veilchen! weiß ich nicht. Weiß aber, daß in Schöpfers Hand Wohl aufgehoben Laub Und Ceder ist, und Meer und Land, Und Sonn' und Sonnenstaub. Deswegen wir mit nassem Blick Nicht sehn in unser Grab: Genug! wir gehn zu dem zurück, Der uns das Leben gab.
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Note: Halter's text is misattributed to Gleim in the Goethe Museum catalog; Štěpán's setting is misattributed to Gleim in Snyder's German Poetry in Song.Authorship:
- sometimes misattributed to Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "An ein Veilchen, im Februar", from Ausgewählte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Ferdinand Halter (1750 - 1806), "An ein Veilchen im Februar", published 1782 [sung text not yet checked]
- by Josef Antonín Štěpán (1726 - 1797), "Das Veilchen im Hornung", published 1778-9 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-07-04
Line count: 36
Word count: 182