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by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)

Es weht der Wind so kühl, entlaubend...
Language: German (Deutsch) 
Our translations:  FRE
Es weht der Wind so kühl, entlaubend rings die Äste,
Er ruft zum Wald hinein: Gut Nacht, ihr Erdengäste!

Am Hügel strahlt der Mond, die grauen Wolken jagen
Schnell übers Tal hinaus, wo alle Wälder klagen.

Das Bächlein schleicht hinab, von abgestorbnen Hainen
Trägt es die Blätter fort mit halbersticktem Weinen.

Nie hört ich einen Quell so leise traurig klingend,
Die Weid am Ufer steht, die weichen Äste ringend.

Und eines toten Freunds gedenkend lausch ich nieder
Zum Quell, er murmelt stets: wir sehen uns nicht wieder!

Horch! plötzlich in der Luft ein schnatterndes Geplauder:
Wildgänse auf der Flucht vor winterlichem Schauder.

Sie jagen hinter sich den Herbst mit raschen Flügeln,
Sie lassen scheu zurück das Sterben auf den Hügeln.

Wo sind sie? ha! wie schnell sie dort vorüberstreichen
Am hellen Mond und jetzt unsichtbar schon entweichen;

Ihr ahnungsvoller Laut läßt sich noch immer hören,
Dem Wandrer in der Brust die Wehmut aufzustören.

Südwärts die Vögel ziehn mit eiligem Geschwätze;
Doch auch den Süden deckt der Tod mit seinem Netze.

Natur das Ewge schaut in unruhvollen Träumen,
Fährt auf und will entfliehn den todverfallnen Räumen.

Der abgerißne Ruf, womit Zugvögel schweben,
Ist Aufschrei wirren Traums von einem ewgen Leben.

Ich höre sie nicht mehr, schon sind sie weit von hinnen;
Die Zweifel in der Brust den Nachtgesang beginnen:

Ists Erdenleben Schein? - ist es die umgekehrte
Fata Morgana nur, des Ewgen Spiegelfährte?

Warum denn aber wird dem Erdenleben bange,
Wenn es ein Schein nur ist, vor seinem Untergange?

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Ein Herbstabend", written 1838, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Reiseblätter (Viertes Buch) [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Es weht der Wind so kühl", op. 47 no. 3 (1931-3) [ baritone, string quartet ], from Notturno: Fünf Sätze für Bariton und Streichquartett, no. 8, Zürich: Hug & Co. Musikverlage [sung text not yet checked]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le vent froid souffle", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2007-02-08
Line count: 30
Word count: 247

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