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by Moritz, Graf von Strachwitz (1822 - 1847)

Helge's Treue
Language: German (Deutsch) 
König Helge fiel im heissen Streit,
Und mit ihm fiel die geliebte Maid,
Sie fiel, was mochte sie leben?
König Helge, der Held, und die Maid Sigrun,
Sie mussten zu Zwei im Hügel ruhn;
Sein Hengst, der ruhte daneben.

Allvater sass auf Ida's Feld:
"Es kommt fürwahr ein gewaltiger Held,
Noch heut' von der Erde herüber,
Es heult mein Wolf und frässt nicht mehr
Und Gjallar's Brücke donnert sehr
Als ritt' ich selber darüber."

König Helge trat in Odin's Palast
In schwarzem Stahl, ein finsterer Gast,
Durch die Helden schritt er stumm.
Er schritt hindurch ohne Gruss und Dank
Und setzte sich auf die letzte Bank
Und sah sich gar nicht um.

Auf sprangen die Helden zu Spiel und Kampf,
Ha! Schildeskrachen und Hufgestampf,
Wie wogt es stählern und dicht!
König Helge sass, ihm scholl kein Horn,
Ihm sauste kein Speer, ihm klirrte kein Sporn;
König Helge, der focht nicht.

"Wohl ist er her, Allvaters Saal,
Der Boden von Gold, das Dach von Stahl;
Und silbern fliesst die Luft.
Doch wäre der Himmel noch einmal so licht,
Den ganzen Himmel möcht' ich nicht
Für Sigrun's enge Gruft!"

Her trat mit Augen veilchenblau
Die schwanenbusigste Schildjungfrau,
Wie leuchtete ihr Gesicht!
Sie hielt das Horn, sie trank ihm zu:
"Mein schlanker Held, nun trinke Du!"
König Helge, der trank nicht.

"Und liebten mich hundert Jungfraun heiss,
Wie die Hirschkuh schlank, wie das Schneehuhn weiss,
Ich hübe mein Auge kaum.
Du nimm dein Horn und lass mich nur,
Bist nicht halb so schön als Sigrunur,
Bei Sigrun ist mein Traum!"

So sitzt er da und trotzt und schweigt,
Bis die Mitternacht niederblickt schwarz geäugt,
Dann ist frei der Geister Tun.
Dann flammt sein Aug' und rauscht sein Schwert,
Dann gürtet er sein goldrot' Pferd
Dann geht es zu Sigrun!

Wie wild der Reiter, wie wild der Ritt!
Wie klangvoll hämmert des Hengstes Tritt!
Es geht ja zu Sigrun!
Die Luft zerrinnt, die Erde birst
Wenn nieder reitet der Nordlandfürst
Um bei Sigrun zu ruhn!

Wenn der Morgenwind kühlt des Rosses Schweiss
Dann reitet er heim, er reitet's nicht heiss,
Sein Ritt, wie traurig und sacht!
Er reitet ein durch Wallhall's Tor
Und setzt sich nieder wie zuvor
Und harrt auf Mitternacht.

Text Authorship:

  • by Moritz, Graf von Strachwitz (1822 - 1847) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913), "Helge's Treue", op. 1, published 1874 [ baritone and piano ], Leipzig, Schuberth & Co. [sung text checked 1 time]
  • by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911), "Helge's Treue", op. 91, published 1890 [ medium voice and piano ], Leipzig, Leuckart [sung text not yet checked]

Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]

This text was added to the website: 2007-06-19
Line count: 60
Word count: 368

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