by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Und doch, obwohl ein jeder von sich...
Language: German (Deutsch)
Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt wie aus dem Kerker, der ihn haßt und hält, - es ist ein großes Wunder in der Welt: ich fühle : alles Leben wird gelebt. Wer lebt es denn ? Sind das die Dinge, die wie eine ungespielte Melodie im Abend wie in einer Harfe stehn ? Sind das die Winde, die von Wassern wehn, sind das die Zweige, die sich Zeichen geben, sind das die Blumen, die die Düfte weben, sind das die langen alternden Alleen ? Sind das die warmen Tiere, welche gehn, sind das die Vögel, die sich fremd erheben ? Wer lebt es denn ? Lebst du es , Gott, - das Leben?
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Leipzig, Insel-verlag, 1927, p.242
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Das Stundenbuch, in 2. Das Buch von der Pilgerschaft, no. 12 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Kox (b. 1930), "Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt", 2001, published 2001, copyright © 2001 [ soprano and organ ], from Die Dinge singen, no. 4, Amsterdam : Donemus [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-08-12
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