by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821)
Warum sind der Thränen
Language: German (Deutsch)
Warum sind der Thränen Unterm Mond so viel? Und so manches Sehnen, Das nicht laut seyn will? Nicht doch, lieben Brüder! Ist dies unser Muth? Schlagt den Kummer nieder, Es wird alles gut! Aufgeschaut mit Freuden, Himmelauf zum Herrn! Seiner Kinder Leiden Sieht er gar nicht gern. Er will gern erfreuen; Und erfreut so sehr! Seine Hände streuen, Segen gnug umher. Nur dies schwach' Gemüthe Trägt nicht jedes Glück, Stößt die reine Güte Selbst von sich zurück. Wie's nun ist auf Erden, Also sollt's nicht seyn. Laßt uns besser werden: Gleich wird's besser seyn. Der ist bis zum Grabe Wohl berathen hie, Welchem Gott die Gabe Des Vertraun's verlieh. Dem macht das Getümmel Dieser Welt nicht heiß, Wer getrost zum Himmel Aufzuschauen weiß. Sind wir nicht vom Schlummer Immer noch erwacht? Leben und sein Kummer Dau'rt nur Eine Nacht. Diese Nacht entfliehet, Und der Tag bricht an, Eh' man sich's versiehet; - Dann ist's wohlgethan.
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821), "Trost für mancherley Thränen", first published 1794 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Piutti (1846 - 1902), "Warum sind der Thränen unter'm Mond so viel?", op. 17 (Acht Lieder für S., A., T. und B.) no. 8, published 1880 [ SATB chorus a cappella ], Leipzig, Forberg [sung text not yet checked]
- by Johann Abraham Peter Schulz (1747 - 1800), "Trost für mancherlei Tränen", alternate title: "Beherzigung", published 1782 [ voice and piano ], Berlin: Bey George Jakob Decker, Königl. Hofbuchdrucker [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-08-03
Line count: 40
Word count: 154