by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Der Kirchhof
Language: German (Deutsch)
Du stiller Ort, der grünt mit jungem Grase, Da liegen Mann und Frau, und Kreuze stehn, Wohin hinaus geleitet Freunde gehn, Wo Fenster sind glänzend mit hellem Glase. Wenn glänzt an dir des Himmels hohe Leuchte Des Mittags, wann der Frühling dort oft weilt, Wenn geistige Wolke dort, die graue, feuchte, Wenn sanft der Tag vorbei mit Schönheit eilt! Wie still ists nicht an jener grauen Mauer, Wo drüber her ein Baum mit Früchten hängt; Mit schwarzen tauigen, und Laub voll Trauer, Die Früchte aber sind sehr schön gedrängt. Dort in der Kirch' ist eine dunkle Stille Und der Altar ist auch in dieser Nacht geringe, Noch sind darin einige schöne Dinge, Im Sommer aber singt auf Feldern manche Grille. Wenn einer dort Reden des Pfarrherrn hört, Indes die Schar der Freunde steht daneben, Die mit dem Toten sind, welch eignes Leben Und welcher Geist, und fromm sein ungestört.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Kirchhof", appears in Späteste Gedichte 1806-1843 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Killmayer (1927 - 2017), "Der Kirchhof", 1982-91 [ tenor and piano ], from Hölderlin-Lieder: Erster Zyklus, no. 12 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2007-09-25
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