by Heinrich Heine (1797 - 1856)
Zur Abendzeit, die allen Lärm verscheucht
Language: German (Deutsch)
In stiller, wehmutweicher Abendstunde Umklingen mich die längst verschollnen Lieder, Und Tränen fließen von der Wange nieder, Und Blut entquillt der alten Herzenswunde. Und wie in eines Zauberspiegels Grunde Seh ich das Bildnis meiner Liebsten wieder; Sie sitzt am Arbeitstisch, im roten Mieder, Und Stille herrscht in ihrer selgen Runde. Doch plötzlich springt sie auf vom Stuhl und schneidet Von ihrem Haupt die schönste aller Locken, Und gibt sie mir - vor Freud bin ich erschrocken! Mephisto hat die Freude mir verleidet. Er spann ein festes Seil von jenen Haaren, Und schleift mich dran herum seit vielen Jahren.
A. Gretchaninov sets stanza 1
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Sonette, in 4. Fresko-Sonette an Christian S., no. 5 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Aleksandr Tikhonovich Gretchaninov (1864 - 1956), "Zur Abendzeit, die allen Lärm verscheucht", op. 51 (Poème dramatique: sieben Lieder nach Heinrich Heine und Vl. Soloviev) no. 5, published 1911, stanza 1 [ voice and piano ], also set in Russian (Русский) [sung text not yet checked]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in Russian (Русский), a translation by Vladimir Sergeyevich Likhachyov (1849 - 1910) ; composed by Aleksandr Tikhonovich Gretchaninov.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-10-23
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