by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Howards Ehrengedächtnis
Language: German (Deutsch)
Wenn Gottheit Kamarupa, hoch und hehr, Durch Lüfte schwankend wandelt leicht und schwer, Des Schleiers Falten sammelt, sie zerstreut, Am Wechsel der Gestalten sich erfreut, Jetzt starr sich hält, dann schwindet wie ein Traum, Da staunen wir und traun dem Auge kaum. Nun regt sich kühn des eignen Bildens Kraft, Die Unbestimmtes zu Bestimmtem schafft: Da droht ein Leu, dort wogt ein Elefant, Kameles Hals, zum Drachen umgewandt, Ein Heer zieht an, doch triumphiert es nicht, Da es die Macht am steilen Felsen bricht; Der treuste Wolkenbote selbst zerstiebt, Eh er die Fern erreicht, wohin man liebt. Er aber, Howard, gibt mit reinem Sinn Uns neuer Lehre herrlichsten Gewinn: Was sich nicht halten, nicht erreichen läßt, Er faßt es an, er hält zuerst es fest; Bestimmt das Unbestimmte, schränkt es ein, Benennt es treffend! – Sei die Ehre dein! – Wie Streife steigt, sich ballt, zerflattert, fällt, Erinnre dankbar deiner sich die Welt.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Howards Ehrengedächtnis", appears in Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe, letzter Hand, Band III, in 3. Gott und Welt [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Peter Visser (b. 1939), "Howards Ehrengedächtnis", from Die Wolken, ein Zyklus aus der 'Naturwissenschaft' von J. W. von Goethe, no. 2. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2014-02-14
Line count: 22
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