by Julius Wolff (1834 - 1910)
Ich saß im Wald auf Gras und Moos
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Ich saß im Wald auf Gras und Moos, Die Fiedel lag mir auf dem Schoß Und in den Blumen der Bogen. Ich war so mutterseelen allein Und ausgebeutelt obenein, Und Lieb' und Lust verflogen. Mir ging da Manches durch den Sinn, Sacht auf den Saiten fuhren hin Die Finger mit Knipsen und Klimpern. Kaum hört' ich's, weil ich Grillen fing, Weiß Gott! ich glaube gar, es hing Mir etwas an den Wimpern. So missemuth zu allem Thun Stak ich noch nirgend in den Schuh'n Und bin ein Weitgereister. Mein Marschalk hieß Herr Ungemach, Mein Mundschenk Bücke dich zum Bach, Schmalhans mein Küchenmeister. Tags drauf beim Wirth zum Rautenkranz War Hochzeit, Schmaus und Jungferntanz, Da gab es was zu geigen. Die Dirnen lachten, kein Krug blieb leer, Straff ward der Beutel, der Ranzen schwer, Und die Welt war wieder mein eigen.
About the headline (FAQ)
Confirmed with Julius Wolff, Singuf. Rattenfängerlieder, Erster Band, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1898, page 69.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Missemuth", appears in Singuf: Rattenfängerlieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Kleemann , "Missmuth", op. 9 (Drei Lieder für Bariton) no. 1, published 1885 [ voice and piano ], Berlin: Simrock [sung text not yet checked]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Moroseness", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2020-09-25
Line count: 24
Word count: 140