by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
Wandernder Dichter
Language: German (Deutsch)
Ich weiß nicht, was das sagen will! Kaum tret ich von der Schwelle still, Gleich schwingt sich eine Lerche auf Und jubiliert durchs Blau vorauf. Das Gras ringsum, die Blumen gar Stehn mit Juwelen und Perln im Haar, Die schlanken Pappeln, Busch und Saat Verneigen sich im größten Staat. Als Bot voraus das Bächlein eilt, Und wo der Wind die Wipfel teilt, Die Au verstohlen nach mir schaut, Als wär sie meine liebe Braut. Ja, komm ich müd ins Nachtquartier, Die Nachtigall noch vor der Tür Mir Ständchen bringt, Glühwürmchen bald Illuminieren rings den Wald. Umsonst! das ist nun einmal so, Kein Dichter reist inkognito, Der lust'ge Frühling merkt es gleich, Wer König ist in seinem Reich.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wandernder Dichter" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Louis Glass (1864 - 1936), "Wandernder Dichter", op. 38 (Fünf Lieder) no. 5 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
- by Gustav Kanth , "Wandernder Dichter", published 1896 [ voice and piano ], from Vier Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 4, Berlin, Challier & Co. [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-08-02
Line count: 20
Word count: 117