In deine Locken flocht ich dir die Rosenknospe, die weiße, und fragte mit Beben, ob wohl mir dein Herz Gewährung verheiße. Du reichtest mir die Händchen beid' mit tieferglüh'nden Wangen. Da ist in stiller Glückseligkeit die Knospe aufgegangen.
Fünf Lieder , opus 38
by Louis Glass (1864 - 1936)
1. Die Rosenknospe  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Augenblicke  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Augenblicke gibt es, zage, wo so [grabesstill]1 die Heide, wo der Wald den [Odem]2 anhält wie [in unnennbarem]3 Leide, wo die Wasser klanglos [rauschen]4, Blumenaugen ängstlich starren, [und]5 mir ist, als wär [dies Leben eingeengt]6 in banges Harren, und als müßt' in diese Stille nun ein Donnerschlag erklingen oder tief die Erd' erbeben oder mir das Herz [zerreißen]7.
Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Instants", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Øyeblikk", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Glass, Kienzl: "grabesstumm"
2 Glass, Kienzl: "Atem"
3 Glass, Kienzl: "vor namenlosem"
4 Glass, Kienzl: "schleichen"
5 Kienzl: "wo"
6 Glass, Kienzl: "das Leben all' / versenkt"
7 Glass, Kienzl: "zerspringen"
Research team for this page: Virginia Knight , Johann Winkler
3. Fliegen lernen  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Blüten schmückt zum Maienfest der Frühling Tal und Hügel, und hockt' ich ewig hier im Nest, was nützten mir die Flügel? Mich lockt es nach dem Rosenhag, die Nachtigall zu fragen, ob wohl auch ich noch lernen mag, so schön wie sie zu schlagen.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Raum genug  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Raum ist mir genug geblieben, Raum zu Schlössern in der Luft, hier im Herzen Taum zum Lieben, in der Erde Raum zur Gruft.
Authorship:
- by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Wandernder Dichter  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich weiß nicht, was das sagen will! Kaum tret ich von der Schwelle still, Gleich schwingt sich eine Lerche auf Und jubiliert durchs Blau vorauf. Das Gras ringsum, die Blumen gar Stehn mit Juwelen und Perln im Haar, Die schlanken Pappeln, Busch und Saat Verneigen sich im größten Staat. Als Bot voraus das Bächlein eilt, Und wo der Wind die Wipfel teilt, Die Au verstohlen nach mir schaut, Als wär sie meine liebe Braut. Ja, komm ich müd ins Nachtquartier, Die Nachtigall noch vor der Tür Mir Ständchen bringt, Glühwürmchen bald Illuminieren rings den Wald. Umsonst! das ist nun einmal so, Kein Dichter reist inkognito, Der lust'ge Frühling merkt es gleich, Wer König ist in seinem Reich.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wandernder Dichter"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]