[Vom Grund]1 bis zu den Gipfeln, So weit man sehen kann, Jetzt blüht's in allen Wipfeln, Nun geht das Wandern an: Die Quellen von den Klüften, Die Ström' auf grünem Plan, Die Lerchen hoch in Lüften, [Der Dichter]2 frisch voran. Und die im Tal verderben In trüber Sorgen Haft, [Er möcht sie alle]3 werben Zu dieser Wanderschaft. Und von den Bergen nieder Erschallt sein [Lied]4 ins Tal, Und die zerstreuten Brüder [Faßt Heimweh]5 allzumal. Da wird die Welt so munter Und nimmt die Reiseschuh, [Sein]6 Liebchen mittendrunter [Die nickt ihm]7 heimlich zu. Und über Felsenwände Und auf dem grünen Plan Das wirrt und jauchzt ohn Ende -- Nun geht das Wandern an!
Vier Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Gustav Kanth
1. Allgemeines Wandern  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Allgemeines Wandern", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 4.
1 Kretschmar: "Vom Grunde" ; Rietz: "Von Grund"; further changes for Kretschmar and Rietz may exist that are not noted above.2 Mendelssohn: "Die ziehen"
3 Mendelssohn: "Die will der Frühling"
4 Mendelssohn: "Ruf"
5 Mendelssohn: "Sie hören's"
6 Mendelssohn: "das"
7 Mendelssohn: "sie nickt uns"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Lau Kanen [Guest Editor] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Der traurige Jäger  [sung text not yet checked]
Zur ew'gen Ruh' sie [sangen]1 die schöne Müllerin, die Sterbeglocken [klangen]2 [noch über'n]3 Waldgrund hin. Da steht ein Fels so kühle, wo keine Wandrer gehn, noch einmal nach der Mühle [wollt dort der Jäger sehn]4. Die Wälder [rauschten]5 leise, sein Jagen [war]6 vorbei, der blies so irre Weise, als müsst' das Herz entzwei. Und still dann in der Runde [ward's]7 über Tal und Höh'n, man hat seit dieser Stunde ihn nimmermehr gesehn.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der traurige Jäger", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De treurige jager", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The sad huntsman", copyright © 2007
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chasseur triste", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "O caçador triste", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherr von Eichendorff, Werke in 4 Bänden, Bd. 1., Zürich & Köln, 1965.
1 Grimm: "singen"2 Grimm: "klingen"
3 Grimm: "wohl über'm"
4 Grimm: "will dort der Jäger gehn"
5 Grimm: "rauschen"
6 Grimm: "ist"
7 Grimm: "war's"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Aufgebot  [sung text not yet checked]
Waldhorn bringt Kund getragen, Es hab nun aufgeschlagen Auf Berg und Tal und Feld Der Lenz seine bunten Zelt! Ins Grün ziehn Sänger, Reiter, Ein jeglich Herz wird weiter, Möcht jauchzend übers Grün Mit den Lerchen ins Blaue ziehn. Was stehst du so alleine, Pilgrim, im grünen Scheine? Lockt dich der Wunderlaut Nicht auch zur fernen Braut? "Ach! diese tausendfachen Heilig verschlungnen Sprachen, So lockend Lust, wie Schmerz, Zerreißen mir das Herz. Ein Wort will mir's verkünden, Oft ist's, als müßt ich's finden, Und wieder ist's nicht so, Und ewig frag ich: Wo?" - So stürz dich einmal, Geselle, Nur frisch in die Frühlingswelle! Da spürst du's im Innersten gleich, Wo 's rechte Himmelreich. Und wer dann noch mag fragen: Freudlos in blauen Tagen Der wandern und fragen mag Bis an den Jüngsten Tag!
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Aufgebot"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Wandernder Dichter  [sung text not yet checked]
Ich weiß nicht, was das sagen will! Kaum tret ich von der Schwelle still, Gleich schwingt sich eine Lerche auf Und jubiliert durchs Blau vorauf. Das Gras ringsum, die Blumen gar Stehn mit Juwelen und Perln im Haar, Die schlanken Pappeln, Busch und Saat Verneigen sich im größten Staat. Als Bot voraus das Bächlein eilt, Und wo der Wind die Wipfel teilt, Die Au verstohlen nach mir schaut, Als wär sie meine liebe Braut. Ja, komm ich müd ins Nachtquartier, Die Nachtigall noch vor der Tür Mir Ständchen bringt, Glühwürmchen bald Illuminieren rings den Wald. Umsonst! das ist nun einmal so, Kein Dichter reist inkognito, Der lust'ge Frühling merkt es gleich, Wer König ist in seinem Reich.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wandernder Dichter"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]