by Peter Cornelius (1824 - 1874)
Ich schau' ein Vöglein hold
Language: German (Deutsch)
Ich schau' ein Vöglein hold Im Käfig, gelb wie Gold. Ich schau' ein Mägdelein Im Stübchen hell und rein. Das Vöglein singt so laut, Es singt so süß und traut. Das Mägdlein singet auch, Und mit noch süß'rem Hauch. Das Vöglein freut sich so, Und lebt so herzensfroh. Das Mägdlein ist so gut, Und hat so frommen Muth. Hat Jedes gern die Welt, Wohin sie Gott gestellt. Ich schau' sie Beide an, Hab' rechte Freude d'ran. Und wenn ich geh' und scheid', Denk' ich an alle Beid'. Dann kann mein Herz im Traum Sie unterscheiden kaum. Wie war's im Stübchen noch? Wie war's im Käfig doch? War 's Mädchen golden licht? Und sprach das Vöglein nicht? Hat 's Vöglein braunes Haar? Hat 's Mädchen Flügel gar? Kein Traum ist ohne Sinn, Es ist was Wahres drin. Und wem das auch so scheint, Dem ist mein Lied gemeint. Und wer dasselbe denkt, Dem sei's geschenkt.
Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, pages 51-52.
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Ich schau' ein Vöglein hold", appears in Gedichte, in 1. Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Richard Kleinmichel (1846 - 1901), "Ich schau' ein Vöglein hold", op. 32 (Acht Lieder für Frauenchor mit willkührlich Pianofortebegleitung) no. 1, published 1879 [ women's chorus and piano ad libitum ], Leipzig, Rieter-Biedermann [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-05-18
Line count: 32
Word count: 154