Ich schau' ein Vöglein hold Im Käfig, gelb wie Gold. Ich schau' ein Mägdelein Im Stübchen hell und rein. Das Vöglein singt so laut, Es singt so süß und traut. Das Mägdlein singet auch, Und mit noch süß'rem Hauch. Das Vöglein freut sich so, Und lebt so herzensfroh. Das Mägdlein ist so gut, Und hat so frommen Muth. Hat Jedes gern die Welt, Wohin sie Gott gestellt. Ich schau' sie Beide an, Hab' rechte Freude d'ran. Und wenn ich geh' und scheid', Denk' ich an alle Beid'. Dann kann mein Herz im Traum Sie unterscheiden kaum. Wie war's im Stübchen noch? Wie war's im Käfig doch? War 's Mädchen golden licht? Und sprach das Vöglein nicht? Hat 's Vöglein braunes Haar? Hat 's Mädchen Flügel gar? Kein Traum ist ohne Sinn, Es ist was Wahres drin. Und wem das auch so scheint, Dem ist mein Lied gemeint. Und wer dasselbe denkt, Dem sei's geschenkt.
Acht Lieder für Frauenchor mit willkührlich Pianofortebegleitung , opus 32
by Richard Kleinmichel (1846 - 1901)
1. Ich schau' ein Vöglein hold  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Ich schau' ein Vöglein hold", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, pages 51-52.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Volksweise  [sung text not yet checked]
"Komm' mit mir unter die Linde, Du Herzallerliebster mein! Komm' setz' dich an meine Seite, Dann wollen wir lustig sein." Ich kann und mag nicht sitzen, Mag auch nicht lustig sein; Mein Herz möcht mir zerspringen, Feins Lieb, von wegen dein. "Und will dein Herz zerspringen, Leg' ich die Hand daraus, Dann werden die Schmerzen stille, Dann hört das Klopfen auf." Mein Herz, das wird nicht stille, Es trägt zu große Not, Es trägt von deiner Liebe Davon den bittern Tod. "Und wird dein Herz nicht stille, Drück ich darauf den Mund, Dann schlägt dein Herz vor Freude, Dann wird es wieder gesund." Du kannst mein Herz nicht heilen, Du bist ein falsches Kind; Fahr wohl denn Lieb und Treue, Die sind als wie der Wind. Ich zog ihr den Ring vom Finger Und warf ihn in den Rhein; Er tanzte auf den Wellen, Gab seinen letzten Schein. Schwimm' hin, Goldringlein, schwimme! Bis in das tiese Meer; Mein Feinslieb ist mir gestorben, Nun hab' ich kein Feinslieb mehr.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Volksweisen, no. 11
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Wenn ros'ger Mai mit Blumen naht  [sung text not yet checked]
Wenn ros'ger Mai mit Blumen naht, Wenn keimt des Frühlings bunte Saat, Dann ist geschäftig, früh und spat Der Gärtner mit der Hacke. So lieblich braus't des Bachleins Fall, Liebhaber sind die Vöglein all', Die Blumen grüßen allzumal, Den Gärtner mit der Hacke. Und wenn der Morgensonne Strahl, Das Häschen stört bei'm frühen Mahl, Vergoldet er schon jedesmal Den Gärtner mit der Hacke. Doch, wenn der Tag erstirbt im West, Die Nacht den Vorhang fallen läßt, Dann kommt in Liebchens Arm das Best', Für'n Gärtner mit der Hacke.
Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888), "Wenn ros'ger Mai mit Blumen naht", written 1789
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "The gard'ner wi' his paidle"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Der träumende See  [sung text not yet checked]
Der See [ruht]1 tief im [blauen]2 Traum Von Wasserblumen zugedeckt; Ihr Vöglein hoch im [Fichtenbaum]3, Daß ihr [mir]4 nicht den Schläfer weckt! Doch leise weht das Schilf und wiegt Das Haupt mit leichtem Sinn; Ein blauer Falter aber fliegt Darüber einsam hin!
Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Der träumende See"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het dromende meer", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "O lago sonhador", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Daniel Faure) , "El lago soñador", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Sämmtliche Werke von Julius Mosen, Sechster Band, Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, 1880, page 164.
1 H. Bach (as Molbe): "liegt"; further changes may exist not noted.2 Wallnöfer: "blauem"
3 Fibich: "Eichenbaum"
4 Wallnöfer: "nun"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Dr. Gerrit den Hartogh , Malcolm Wren [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Buntes Treiben! wirre Welt  [sung text not yet checked]
Buntes Treiben! Wirre Welt! Wo zu bleiben Dir gefällt, Mußt du scheiden Du erleiden, Mußt du fort! Und am Ort, Von dem gerne Du zur Ferne Möchtest eilen, Mußt du weilen! Tolle Fahrt Durch dieses Leben! Die ihr eben Fröhlich war’t Noch mit andern, Müßt nun wandern! Trennungsweh! Ob ihr je, Wenn ihr auseinandergeht, Euch wiederseht? Buntes Treiben! Wirre Welt! Eins nur hält, Eins muß bleiben, Muß den weiten Weg uns lenken, Muß zum Schreiten Kraft uns schenken: Schöner Tage Frohe Sage, Schöner Zeiten Angedenken.
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Buntes Treiben - tolle Fahrt"
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Researcher for this page: Bertram Kottmann6. Laß deine Sichel rauschen  [sung text not yet checked]
Laß' deine Sichel rauschen, Wohl rauschen durch das Korn; Hör' auf, hör' auf zu weinen, Hast du dein Lieb verlorn - Laß' rauschen! Die roten und blauen Blumen, Sie rauschen aufs breite Feld; Und Lust und Liebe rauschen Wohl in die weite Welt - Laß' rauschen! Die Blünnlein und Bächlein rauschen, Bis in das tiefe Meer; Die Wolken und Winde rauschen, Wer weiß wohin und woher - Laß' rauschen! Laß' deine Sichel rauschen, Laß rauschen, du armes Kind! Denn was da blitzt und blühet, Verrauschet so im Wind - Laß' rauschen!
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Mädchenlieder, no. 12, first published 1869
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Researcher for this page: Alberto Pedrotti7. Lied der Vögelein  [sung text not yet checked]
Von Zweig zu Zweige hüpfen, Durch Wies' und Busch zu schlüpfen, Zu ruhn in weichen Grases Schooß: Das ist das Loos Der kleinen bunten Sänger, Je länger Je lieber süßes Loos! Schwebt nieder, laue Lüfte! O kommt, ihr Wiesendüfte! Ihr Schmetterlinge tummelt euch Von Zweig zu Zweig, Mit unsrer Schaar zu spielen Im kühlen, Im säuselnden Gesträuch! Im grünen Dämmerscheine, Im Labyrinth der Haine Erbau'n wir uns ein blühend Dach; Der klare Bach Uns zuzuhorchen, zaudert Und plaudert Dann unsre Lieder nach. Und wenn der Tag geschieden, Dann eilen wir zufrieden Zurück zu unsrer Mutter Schooß. Das ist das Loos Der kleinen bunten Sänger, Je länger Je lieber süßes Loos!
Authorship:
- by Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789 - 1817), "Lied der Vögelein"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Ein Vöglein sang die ganze Nacht  [sung text not yet checked]
Ein Vöglein sang die ganze Nacht. Was sang es denn? Gieb Acht, gieb Acht: "Dort in dem stillen Kämmerlein Da schläft das schönste Jungfräulein, Und was es träumt im Mondenlicht -- Das sag' ich nicht! Das sag' ich nicht!" Ein Vöglein sang die ganze Nacht. Der junge Knab' davon erwacht. Er pocht wol an ihr Fensterlein: "Du Liebe, Schöne, laß mich ein!" Und was sie thut, und was sie spricht -- Das sag' ich nicht! Das sag' ich nicht! Ein Vöglein sang die ganze Nacht. Da ist auch dieses Lied gemacht. Und wär' ich in der Nacht allein, Und klopft es an mein Fensterlein, Und ob ich aufthät' oder nicht -- Das sag' ich nicht! Das sag' ich nicht!
Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Ein Vöglein sang", appears in Gedichte (1864), in 2. Zweites Buch. In fremden Landen, in Auf deutscher Erde
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