by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)
Das Veilchen blüht so sittsam und hold;
Language: German (Deutsch)
Das Veilchen blüht so sittsam und hold; Das Schlüsselblümchen düftet wie Gold. Bewundernd steht der denkende Mann Und betet still den Schaffenden an. Drauf kömmt ein Schwarm von Knaben gerannt, Flicht Kränze sich mit eilender Hand, Freut kurz sich nur der blühenden Pracht, Zerstreut umher die Blätter, und lacht. -- O Schlüsselblum' und Veilchen, wie ihr Blühn Mädchen oft voll Unschuld und Zier; Der beßre Mann steht schweigend und blickt Zu dem auf, der so schön sie geschmückt. Nun aber stellt mit flüchtigem Sinn Ein Jüngling vor der Holden sich hin, Erbuhlt durch Lob und schmeichelnden Scherz Sich ihr nichts Arges ahndendes Herz. O Mädchen schön im Jugendgewand, Entzeuch dem glatten Schmeichler die Hand! An Blumenketten zieht er ins Grab Der Unschuld dich kaltlächelnd hinab. Doch wenn, von deinen Reizen entzückt, Ein Jüngling still ins Auge dir blickt Dann reich ihm sanfterrötend die Hand, Und denk: Er ist's, den Gott mir gesandt!
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Text Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Blumen und Mädchen", written 1788 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Methfessel (1771 - 1807), "Die Blumen und die Mädchen", published c1805 [voice and guitar], from Zwölf Lieder mit Begleitung der Guitarre, no. 8, Leipzig: Breitkopf und Härtel [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-11-14
Line count: 24
Word count: 151