by Friedrich Hornfeck (1822 - 1882)
Stromüber
Language: German (Deutsch)
Wir fuhren zusammen in schweigender Nacht Hinüber den stillen Strom; Die Sterne standen in funkelnder Pracht Hoch über dem riesigen Dom. Gespenstig lag am Ufer die Stadt In tiefe Schatten getaucht, Als hätt' ihr Leben sie freudensatt Bis zum letzten Zuge verhaucht. Einförmig tönte der Ruderschlag, Die Wellen rauschten so mild. . . Auf ihrem gebrochenen Spiegel lag Dein zitterndes Schattenbild. Und schneller theilte die Wellen der Kahn, Da ward mir auf einmal zu Muth, Als würde zum stürmenden Ocean Die rauschende Wasserflut. Als trieb uns auf nächtigem Geisterschiff Der Sturm ohne Rast und Ruh Durch Brandung und Wirbel, um Klippen und Riff Dem Lande der Seligen zu. wie weit ich auch blickte, es zeigte sich nicht, Du bebtest und schautest mich an, Da ward in dem lieblichsten Angesicht Der Himmel mir aufgethan!
Authorship:
- by Friedrich Hornfeck (1822 - 1882), "Stromüber", appears in Schenkenbuch. Rhein- und Weinlieder, in Lieder, first published 1880 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Martin Levy (flourished 1885-1892), "Stromüber", published 1892 [ voice and piano ], from Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 3, Berlin, Bote & Bock [sung text not yet checked]
- by Emil Sulzbach (1885 - 1932), "Stromüber", op. 20 (Vier Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianofortebegleitung) no. 2, published 1890 [ medium voice and piano ], Frankfurt a/M., Firnberg [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-03-14
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