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by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)

Am Aschermittwoch
Language: German (Deutsch) 
Weg von Lustgesang und Reigen;
Bei der Andacht ernstem Schweigen
Warnen Totenkränze hier,
Sagt ein Kreuz von Asche dir:
Was geboren ist auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Vom Altar in die Paläste
Dräng' es sich zum Jubelfeste;
Mitten unterm Göttermahl
Ruf' es in den Königssaal:
Was den Zepter führt auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Wo Trophäen sich erheben,
Sieger jauchzen, Völker beben,
Tön' es aus der Ferne dumpf
In den schallenden Triumph:
Was den Lorbeer trägt auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Wie sie ringen, sorgen, suchen,
Das Gefundne dann verfluchen!
Der umhergetriebne Geist
Felsen türmt und niederreißt!
Was so rastlos strebt auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Siehe durch des Tempels Hallen
Mann und Greis und Jüngling wallen,
Und die Mutter, die entzückt
Ihren Säugling an sich drückt!
Was da blüht und reist auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Wie sie kommen, ach! so kamen 
Viele Tausend; ihre Namen
Sind erloschen, ihr Gebein
Decket ein zermalmter Stein.
Was geboren ist auf Erden,
Muß zu Erd' und Asche werden.

Aber von der Welt geschieden, 
Ohne Freud' und ohne Frieden, 
Blickt die Treue starr hinab
In ein modervolles Grab.
Was so mächtig liebt auf Erden,
Soll es Erd' und Asche werden?

In den schönsten Rosentagen
Füllt die Lüfte banges Klagen,
Jammert die verwaiste Braut,
Einem Schatten angetraut.
Liebe kann nicht untergehen;
Was verwest, muß auferstehen.

Und das brüderliche Sehnen,
Abzuwischen alle Thränen,
Was die Hand der Armut füllt,
Haß mit Wohlthun gern vergilt --
Ewig kann's nicht untergehen!
Was verwest, muß auferstehen.

Jene, die gen Himmel schauen, 
Ihrer höhern Ahndung trauen, 
Diesem Schattenland' entfliehn,
Vor dem Unsichtbaren knien,
O, die werden auferstehen!
Glaube kann nicht untergehen.

Die dem Vater aller Seelen 
Kindlich ihren Geist befehlen
Und, vom Erdenstaube rein,
Der Vollendung schon sich freun,
Sollten sie wie Staub verwehen?
Hoffnung muß dem Grab entgehen.

Sieh an schweigenden Altären
Totenkränze sich verklären!
Menschenhoheit, Erdenreiz
Zeichnet dieses Aschenkreuz;
Aber Erde wird zur Erde,
Daß der Geist verherrlicht werde.

Also titled "März" in some publications.

Text Authorship:

  • by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Am Aschermittwoch", first published 1796 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Ján Josef Rösler (1771 - 1813), "Am Aschermittwoch", published [1803] [voice and piano], from Sechs Gesänge mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Jos. Rösler. Zweite Sammlung, no. 5, Leipzig: Bei Breitkopf und Härtel [ sung text not verified ]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2010-12-05
Line count: 72
Word count: 336

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