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by Heinrich Heine (1797 - 1856)
Translation © by Pierre Mathé

Donna Clara! Donna Clara!
Language: German (Deutsch) 
Our translations:  FRE
"Donna Clara! Donna Clara!
Heißgeliebte langer Jahre!
Hast beschlossen mein Verderben,
Und beschlossen ohn Erbarmen.

Donna Clara! Donna Clara!
Ist doch süß die Lebensgabe!
Aber unten ist es grausig,
In dem dunkeln, kalten Grabe.

Donna Clara! Freu dich, morgen
Wird Fernando, am Altare,
Dich als Ehgemahl begrüßen --
Wirst du mich zur Hochzeit laden?"

"Don Ramiro! Don Ramiro!
Deine Worte treffen bitter,
Bittrer als der Spruch der Sterne,
Die da spotten meines Willens.

Don Ramiro! Don Ramiro!
Rüttle ab den dumpfen Trübsinn;
Mädchen gibt es viel auf Erden,
Aber uns hat Gott geschieden.

Don Ramiro, der du mutig
So viel Mohren überwunden,
Überwinde nun dich selber --
Komm auf meine Hochzeit morgen."

"Donna Clara! Donna Clara!
Ja, ich schwör es, ja ich komme!
Will mit dir den Reihen tanzen; --
Gute Nacht, ich komme morgen."

"Gute Nacht!" -- Das Fenster klirrte.
Seufzend stand Ramiro unten,
Stand noch lange wie versteinert;
Endlich schwand er fort im Dunkeln.

Endlich auch, nach langem Ringen,
Muß die Nacht dem Tage weichen;
Wie ein bunter Blumengarten
Liegt Toledo ausgebreitet.

Prachtgebäude und Paläste
Schimmern hell im Glanz der Sonne;
Und der Kirchen hohe Kuppeln
Leuchten stattlich wie vergoldet.

Summend, wie ein Schwarm von Bienen,
Klingt der Glocken Festgeläute,
Lieblich steigen Betgesänge
Aus den frommen Gotteshäusern.

Aber dorten, siehe! siehe!
Dorten aus der Marktkapelle,
Im Gewimmel und Gewoge,
Strömt des Volkes bunte Menge.

Blanke Ritter, schmucke Frauen,
Hofgesinde, festlich blinkend,
Und die hellen Glocken läuten,
Und die Orgel rauscht dazwischen.

Doch, mit Ehrfurcht ausgewichen,
In des Volkes Mitte wandelt
Das geschmückte junge Ehpaar,
Donna Clara, Don Fernando.

Bis an Bräutigams Palasttor
Wälzet sich das Volksgewühle;
Dort beginnt die Hochzeitfeier,
Prunkhaft und nach alter Sitte.

Ritterspiel und frohe Tafel
Wechseln unter lautem Jubel;
Rauschend schnell entfliehn die Stunden,
Bis die Nacht herabgesunken.

Und zum Tanze sich versammeln
In dem Saal die Hochzeitgäste;
In dem Glanz der Lichter funkeln
Ihre bunten Prachtgewänder.

Auf erhobne Stühle ließen
Braut und Bräutigam sich nieder,
Donna Clara, Don Fernando,
Und sie tauschen süße Reden.

Und im Saale wogen heiter
Die geschmückten Menschenwellen,
Und die lauten Pauken wirbeln,
Und es schmettern die Drommeten.

"Doch warum, o schöne Herrin,
Sind gerichtet deine Blicke
Dorthin nach der Saalesecke?"
So verwundert sprach der Ritter.

"Siehst du denn nicht, Don Fernando,
Dort den Mann im schwarzen Mantel?"
Und der Ritter lächelt freundlich:
"Ach! das ist ja nur ein Schatten."

Doch es nähert sich der Schatten,
Und es war ein Mann im Mantel;
Und Ramiro schnell erkennend,
Grüßt ihn Clara, glutbefangen.

Und der Tanz hat schon begonnen,
Munter drehen sich die Tänzer
In des Walzers wilden Kreisen,
Und der Boden dröhnt und bebet.

"Wahrlich gerne, Don Ramiro,
Will ich dir zum Tanze folgen,
Doch im nächtlich schwarzen Mantel
Hättest du nicht kommen sollen."

Mit durchbohrend stieren Augen
Schaut Ramiro auf die Holde,
Sie umschlingend spricht er düster:
"Sprachest ja, ich sollte kommen!"

Und ins wirre Tanzgetümmel
Drängen sich die beiden Tänzer;
Und die lauten Pauken wirbeln,
Und es schmettern die Drommeten.

"Sind ja schneeweiß deine Wangen!"
Flüstert Clara, heimlich zitternd.
"Sprachest ja, ich sollte kommen!"
Schallet dumpf Ramiros Stimme.

Und im Saal die Kerzen blinzeln
Durch das flutende Gedränge;
Und die lauten Pauken wirbeln,
Und es schmettern die Drommeten.

"Sind ja eiskalt deine Hände!"
Flüstert Clara, schauerzuckend.
"Sprachest ja, ich sollte kommen!"
Und sie treiben fort im Strudel.

"Laß mich, laß mich! Don Ramiro!
Leichenduft ist ja dein Odem!"
Wiederum die dunklen Worte:
"Sprachest ja, ich sollte kommen!"

Und der Boden raucht und glühet,
Lustig tönet Geig und Bratsche;
Wie ein tolles Zauberweben,
Schwindelt alles in dem Saale.

"Laß mich, laß mich! Don Ramiro!"
Wimmerts immer im Gewoge.
Don Ramiro stets erwidert:
"Sprachest ja, ich sollte kommen!"

"Nun, so geh in Gottes Namen!"
Clara riefs mit fester Stimme;
Und dies Wort war kaum gesprochen,
Und verschwunden war Ramiro.

Clara starret, Tod im Antlitz,
Kaltumflirret, nachtumwoben;
Ohnmacht hat das lichte Bildnis
In ihr dunkles Reich gezogen.

Endlich weicht der Nebelschlummer,
Endlich schlägt sie auf die Wimper;
Aber Staunen will aufs neue
Ihre holden Augen schließen.

Denn derweil der Tanz begonnen,
War sie nicht vom Sitz gewichen,
Und sie sitzt noch bei dem Bräutgam,
Und der Ritter sorgsam bittet:

"Sprich, was bleichet deine Wangen?
Warum wird dein Aug so dunkel? --"
"Und Ramiro? -- -- " stottert Clara,
Und Entsetzen lähmt die Zunge.

Doch mit tiefen, ernsten Falten
Furcht sich jetzt des Bräutgams Stirne;
"Herrin, forsch nicht blutge Kunde --
Heute Mittag starb Ramiro."

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Don Ramiro", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 9 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by George Frederick Boyle (1886 - 1948), "Don Ramiro", published 1916 [sung text not yet checked]
  • by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Don Ramiro : Ballade von Heinrich Heine", op. 13, published c1840 [ alto or baritone and piano ] [sung text not yet checked]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Emma Lazarus) , "Don Ramiro", appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Don Ramiro", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2008-03-14
Line count: 152
Word count: 726

Don Ramiro
Language: French (Français)  after the German (Deutsch) 
« Doña Clara ! Doña Clara !
Mon brûlant amour depuis tant d'années !
Tu as décidé ma perte,
Tu l'as décidée sans pitié.

Doña Clara ! Doña Clara !
Pourtant doux sont les présents de la vie !
Mais sous terre c'est horrible,
Dans le sombre et froid tombeau.

Doña Clara ! Réjouis-toi, demain
Tu salueras comme ton époux
Fernando, devant l'autel :
M'inviteras tu aux noces ?

-- Don Ramiro! Don Ramiro!
Tes paroles me touchent cruellement,
Plus cruellement que le verdict des astres
Qui méprisent ma volonté.

Don Ramiro! Don Ramiro!
Défais-toi de cette sourde morosité ;
Il y a beaucoup de jeunes filles sur terre,
Mais Dieu nous a séparé.

Don Ramiro, toi qui as vaillamment
Vaincu tant de maures,
Vaincs-toi toi-même aujourd'hui :
Viens demain à mes noces.

-- Doña Clara ! Doña Clara !
Oui, je le jure, oui, je viendrai demain !
Je veux danser la ronde avec toi :
Bonne nuit, je viendrai demain.

Bonne nuit ! » La fenêtre grinça.
Ramiro se tenait en-dessous et soupirait,
Il resta encore longtemps, comme pétrifié ;
Finalement il disparut dans l'obscurité.

Finalement, après aussi un long combat,
La nuit doit céder la place au jour ;
Pareil à un jardin de fleurs multicolore
S'étend le panorama de Tolède .

De splendides demeures et des palais
Resplendissent dans l'éclat du soleil ;
Et les hautes coupoles des églises,
Majestueuses, brillent comme dorées.

Bourdonnant comme un essaim d'abeilles,
Le carillon des cloches sonne,
De gracieux cantiques montent
Des pieuses maisons de Dieu.

Mais là-bas, voyez ! voyez !
Là-bas sort de la chapelle du marché,
En vagues grouillantes
Le flot d'une foule populaire.

Brillants chevaliers, pimpantes dames,
Courtisans, en habits de fête resplendissants,
Et les cloches sonnent à toute volée,
Tandis que les orgues grondent.

Cependant, au milieu du peuple
Qui les évite avec respect, avance
Le magnifique jeune couple,
Doña  Clara, Don Fernando.

La foule populaire déferle
Jusqu'à la porte du palais du marié ;
Là commencent les festivités de la noce,
Fastueuses conformément à la tradition.

Tournois de chevaliers et joyeux banquets
Alternent dans une bruyante allégresse ;
Les heures s'envolent à toute allure,
Jusqu'à la tombée de la nuit.

Alors les invités de la noce
Se rassemblent dans la salle pour danser ;
Leurs habits aux magnifiques  couleurs
Chatoient dans l'éclat des lumières.

Époux et épouse se sont installés
Sur des sièges surélevés,
Doña  Clara, Don Fernando
Échangent de doux propos.

Et dans la salle ondule gaiment
La vague des personnes en grande toilette,
Et les timbales roulent bruyamment,
Et les trompettes éclatent.

« Mais pourquoi, ô belle Dame,
Tes regards sont-t-ils dirigés
Là-bas, vers le coin de la salle ? »
Demande surpris le chevalier.

« Ne vois-tu donc pas, Don Fernando,
L'homme là-bas dans un manteau noir ? »
Et le chevalier, souriant gentiment :
« Bah ! Ce n'est qu'une ombre. »

Mais l'ombre s'approche,
Et c'était bien un homme en manteau,
Et reconnaissant vite Ramiro,
Clara le salue, rougissante.

Et la danse a déjà commencé,
Les danseurs allègres tournent
Dans le tourbillon endiablé de la valse,
Et le sol résonne et tremble.

« Vraiment, Don Ramiro,
J'irai volontiers danser avec toi,
Pourtant tu n'aurais pas dû venir
Avec ce noir manteau de nuit. »

De ses yeux fixes et pénétrants,
Ramiro regarde la gracieuse dame,
Et en l'enlaçant, lui dit sombrement :
« Tu as bien dit que je devais venir ! »

Et les deux danseurs pénètrent
Dans la mêlée confuse de la danse ;
Et les timbales roulent bruyamment,
Et les trompettes éclatent.

« Tes joues sont blanches comme neige ! »
Murmure Clara, parcourue d'un secret frisson.
« Tu as bien dit que je devais venir ! »
La voix de Ramiro résonne sourdement.

Et dans la salle les bougies clignotent
Sue les flots de la foule ;
Et les timbales roulent bruyamment,
Et les trompettes éclatent.

« Tes mains sont froides comme glace ! »
Murmure Clara dans un frémissement d'horreur.
« Tu as bien dit que je devais venir ! »
Et ils continuent de tourbillonner.

« Laisse-moi, laisse-moi, Don Ramiro !
L'odeur de ton haleine  est celle d'un cadavre ! »
Et derechef, les sombres paroles :
« Tu as bien dit que je devais venir ! »

Et le sol fume et rougeoie,
Violon et alto jouent gaiment,
Comme pris dans un voile magique
Tout dans la salle semble pris de vertige.

« Laisse-moi, laisse-moi, Don Ramiro ! »
Gémit-elle toujours prise dans ces vagues.
Don Ramiro répond toujours:
« Tu as bien dit que je devais venir ! »

« Maintenant, au nom de Dieu, va-t-en ! »
Crie Clara d'une voix ferme ;
Ces paroles à peine prononcées,
Ramiro avait disparu.

Pâle comme la mort, Clara est transie,
Elle frissonne de froid, enveloppée de nuit ;
Un évanouissement entraine sa claire figure
Dans son obscur royaume.

Enfin les brumes  se dissipent,
Enfin ses paupières s'ouvrent ;
Mais l'étonnement va de nouveau
Fermer son gracieux regard.

Car depuis que  la danse a commencé,
Elle n'a pas quitté son siège,
Et elle est encore assise auprès de son époux,
Et le chevalier attentif s'enquiert :

« Dis-moi, pourquoi as-tu les joues blanches ?
Pourquoi ton regard s'est-il rembruni ?
Et Ramiro ? » bégaye Clara,
Et l'effroi lui paralyse la langue.

Mais alors le front de l'époux
Se plisse de profondes et sérieuses rides ;
« Madame, ne cherchez pas une histoire sanglante,
Aujourd'hui, à midi, Ramiro est mort. »

Text Authorship:

  • Translation from German (Deutsch) to French (Français) copyright © 2010 by Pierre Mathé, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
    Contact: licenses@email.lieder.example.net

Based on:

  • a text in German (Deutsch) by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Don Ramiro", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 9
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This text was added to the website: 2010-12-07
Line count: 152
Word count: 865

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