by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
Das Mädchen vom Lande
Language: German (Deutsch)
Ein Mädchen vom Lande Hat so mir den Text Gelesen, ihr Götter, Hat so mich behext, Daß wenn ihr nicht wolltet, Ihr Götter, wie ich, So wär' es geschehen, Ihr Götter, um mich! Es wollte nicht leiden, Ihr nahe zu stehn! Es sagte gar trotzig: Ich sollte doch gehn! Es sagte die zornigen Worte so keck, Und machte mir Mienen, Als wär' ich ein Geck! Ich will ja nichts Böses, Ihr Götter! Ich will Das Mädchen vom Lande Soll seinen Myrtill, Den zottigen Schäfer, Vertauschen mit mir; Ich schicke ja wahrlich Mich besser zu ihr!1 Das Mädchen vom Lande Hat Augen so schön, So hab' ich in Städten Noch keine gesehn! Das Mädchen vom Lande Hat Zähne so weiß, Man darf sie nur sehen, So wird man schon heiß! Das Mädchen vom Lande Hat Sitten so fein, Es könnte ja wahrlich Nicht artiger seyn! Ihr Götter, ich bitt' euch, Mit Zucht und mit Zier: Das Mädchen vom Lande Gebt Keinem, als mir!
J. Schulz sets stanzas 3-5
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803), "Das Mädchen vom Lande", first published 1795 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Abraham Peter Schulz (1747 - 1800), "Das Mädchen vom Lande", published 1795, stanzas 3-5, Hamburg: C. E. Bohn [sung text not yet checked]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Georg Gerson.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-12-08
Line count: 40
Word count: 162