by Hermann Allmers (1821 - 1902)
Am Strande
Language: German (Deutsch)
Die Sonne sank, ich war allein am Strande Und blickte lange in des Himmels Glut Nach jenen Wolken, welche auf die Flut Herniedersanken, blau mit goldnem Rande. Sanft wallten die Gewässer auf und nieder Und plätscherten mit weißem Flockenschaum, Als spielten sie halb wachend, halb im Traum Und summten leise süße Schlummerlieder. Dann blickte scheidend noch die schöne Sonne Auf all die Pracht halb aus der Flut hervor, Ein selig Flüstern schauerte durch's Rohr, -- Dann Alles eine stille, große Wonne. Doch mich durchdrang ein tiefes, heißes Sehnen, Gar wunderweh zu Muthe wurde mir, Und meine Seele flog zu dir, zu dir, Und meine Augen füllten sich mit Thränen. So hab' ich still den schönen Strand verlassen; Zu groß war all die Herrlichkeit und Lust Für eine einz'ge arme Menschenbrust. Und nur mit dir vereint könnt' ich sie fassen.
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode. Ausgewählt von Maximilian Bern, Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam, 1878, pages 8-9.
Text Authorship:
- by Hermann Allmers (1821 - 1902), "Am Strande" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911), "Am Strande", op. 46 (Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 1, published 1891 [ voice and piano ], Magdeburg, Heinrichshofen Verlag [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-07-24
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