by Ernst Ziel (1841 - 1921)
Die Zeit der Rosen
Language: German (Deutsch)
In den lauen Lenzestagen Wehn im Wald die Lüfte weich; Lerchen singen, Drosseln schlagen; Busch und Baum stehn blüthenreich. Und der Schwan zieht leise, leise Auf dem Weiher seine Kreise, Dem die Welle silbern schwoll. Zeit der Düfte, Zeit der Rosen, Wo die Lüfte lauer kosen, Sprich, was all dein Locken soll?! Und die Jungfrau schön und wonnig. Schlank an Wuchs, an Gliedern fein. Morgenfrisch und lenzessonnig, schreitet leichtgeschürzt waldein. O, von zwanzig Sommern hangen Gluth und Luft ihr auf den Wangen; Sinnig lacht der Mund dazu. Zeit der Düfte, Zeit der Rosen Wo die Lüfte lauer kosen. Sie ist just so schön wie du. Und vom Strauche Ros' um Rose bricht sie mit der weißen Hand, Mischt sie leise, flicht sie lose, Schlingt darum ein duftig Band, Küßt sie dann mit heißem Sehnen, Ach! und lächelnd unter Thränen Flüstert seinen Namen sie. Zeit der Düfte, Zeit der Rosen, Wo die Lüste lauer kosen, Schwändest, traute, du doch nie!
Text Authorship:
- by Ernst Ziel (1841 - 1921), "Die Zeit der Rosen", first published 1877 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Konrad von Weide , "Die Zeit der Rosen", op. 3 (Drei Männerchöre) no. 1, published 1895 [ men's chorus ], Berlin, Kaun [sung text not yet checked]
- by Friedrich von Wickede (1834 - 1904), "Die Zeit der Rosen", op. 89 (Drei Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte) no. 1, published 1880 [ soprano or tenor and piano ], Magdeburg, Heinrichshofen [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-03-27
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