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from Volkslieder (Folksongs)
Translation by Theodor Fontane (1819 - 1898)

Schön Margret und Lord William
Language: German (Deutsch)  after the English 
"Leb wohl, meine süße Margret!
Ich hab eine stolze Braut,
Morgen mit dem frühsten
Werd ich ihr angetraut.

"Leb wohl, meine süße Margret!
Ich freie die stolze Maid,
Am Kleide trag ich Hochzeit,
Im Herzen trag ich Leid."

Es kam der Hochzeitsmorgen,
Zur Kirche schritt das Paar,
Schön-Margret saß am Fenster
Und strählte ihr blondes Haar.

Sie sah die Braut in Seide,
In Sammet den Bräutigam,
Sie legte schweigend nieder
Den elfenbeinernen Kamm.

Sie schritt zum Strom hinunter
Und brach ein Blümlein da.
Das Blümlein war sie selber; --
Ein Fischer sie treiben sah. --

Nun blinken die stillen Sterne
Über dem Hochzeitshaus,
Musik ist längst verklungen,
Die Lichter löschen aus.

Lord William hält in Armen
Die stolze, die braune Maid; --
Da horch, was rauscht vorüber
In weißem, wallendem Kleid?

Was stellt sich ihm zu Füßen
Und lächelt in Thränen noch?
Was flüstert ihm zu: "lieb William,
Leb' wohl, ich liebe Dich doch!" --

Aufblitzt die Morgensonne,
Die Vöglein singen vom Baum,
Lord William spricht: "lieb Lady,
Ich hatt' einen bösen Traum.

"Ich sah zwei rothe Rosen,
Und die eine liebt' ich heiß,
Und als ich brach die andre,
Da wurde die Eine -- weiß."

Lord William steigt zu Rosse,
Seine Diener reiten mit,
Er weiß nicht, soll er jagen
Oder soll er reiten im Schritt.

Er kommt an Margret's Fenster,
Keine Margret dran zu sehn,
Er tritt in Haus und Halle, --
Da wußt' er was geschehn.

Sieben Brüder stehen schweigend
Um ihrer Schwester Bahr',
Noch blinken Wassertropfen
In ihrem goldenen Haar.

"Ich liebte Dich im Leben
Ich liebe Dich im Tod, --
Deine Lippen, könnt' ich sie küssen
Bis daß sie wieder roth."

Da murrten die sieben Brüder,
Und der älteste sprach laut:
"Lord William, willst Du küssen,
So küss Deine stolze Braut."

"Wenn meine Braut ich küsse,
Küss' ich nach Recht sie nur, --
Ich brach Eurer Schwester Herze,
Doch brach' ich keinen Schwur.

"Zu Tisch nun, liebe Mannen!
Die Tafel blinkt von Wein,
Morgen mit dem frühsten
Soll neugedeckt sie sein."

Wohl war sie neugedecket
Noch eh der Morgen kam:
Schön-Margret starb aus Liebe,
Lord William starb aus Gram.

Er ward im Chor bestattet,
Und siehe, Schön-Margret auch;
Sein Grab trug einen Weißdorn,
Ihrs einen Rosenstrauch.

Sie wuchsen bis zum Dache
Und reichten sich da die Hand,
Kein Auge sah die Beiden,
Das nicht in Thränen stand.

Der Küster hieb sie nieder
Und warf sie in die Flamm,
Sie aber wuchsen wieder: --
Treue Liebe kommt zusamm.

Text Authorship:

  • by Theodor Fontane (1819 - 1898), "Schön-Margret und Lord William" [author's text checked 1 time against a primary source]

Based on:

  • a text in English from Volkslieder (Folksongs) , "Fair Margaret and Sweet William" [text unavailable]
    • Go to the text page.

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Martin Plüddemann (1854 - 1897), "Schön Margret und Lord William", published 1899 [ voice and piano ], from [Fünf] Balladen und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte, Band 6 (Fontane-Band) , no. 3, Nürnberg, Schmid [sung text not yet checked]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2011-09-21
Line count: 84
Word count: 403

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