by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920)
Besuch bekommen
Language: German (Deutsch)
Ätsch, wir haben Besuch gekriegt! "Von wem denn?" - das sag' ich nicht; Von meiner Tante Haberstroh, Die wohnt ganz weit, ich weiß nicht, wo. Die hat ein Kleid von Seide an Mit Franzen dran, Ein Halsband von Chenille Und eine Samt-Mantille, Am Kopf zwei lange Locken Und den ganzen Hut voll Blumenglocken! "Trude, die ist wohl schrecklich reich, ja? Die kommt wohl nach der Königin gleich, ja?" Das glaub' nur: Die hat so viel Geld Wie keine Tante auf der Welt! "Das hab' ich mir bald gedacht! Was hat sie dir denn mitgebracht?" Mitgebracht hat sie mir gar nichts; Ich dacht es erst, aber es war nichts; Meine Mutter sagt, sie wär' sehr genau. "Gar nichts, die reiche Frau? Gar nichts? Du meine Güte - Kriegst nicht mal 'ne Tüte, Kriegst nicht mal ein Zuckerplätzchen, Kriegst nicht mal ein Dreierkätzchen! Da sollst du unsere Tanten seh'n, Die sind gar nicht schön, Aber wenn die uns besuchen, Gibt es immer Pfefferkuchen! Da geh nur, lauf zu deiner alten - Die kannst du behalten!"
Text Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Besuch bekommen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johannes Doebber (1866 - 1921), "Besuch bekommen", op. 27 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1900 [ voice and piano ], Berlin, Wernthal [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-09-25
Line count: 30
Word count: 170