by Vasile Alecsandri (1821 - 1890)
Translation by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva
Wintersonne
Language: German (Deutsch)  after the Romanian (Română)
Du ew'ger Wand'rer, Sonnenschein, Warst lange nicht in meinem Lande, Das stets gelockt die Küsse dein In Frühlingstraumes Zauberbande. Du weißt doch, wie das Land dich liebt, Und daß im Maien Blüthenregen Von deinem Lächeln niederstiebt, Als wollt'st dein Eden hier du hegen. Mit früchtereicher Flur alsbald, Von tausend Blumen zart umbreitet, Von Liederharmonien umwallt, Das Land dir früh entgegenschreitet. Wie einen Boten wonnereich, Vom lieben Gott hat's dich empfangen Und drückt dich, einem Bräut'gam gleich, An seine Brust so voll Verlangen. Doch kannst du ganze Monde lang Der fremden Welten Raum durchmessen, Das kleine Land, das harrend bang Hinwelket, hast du ganz vergessen. Wenn euch so hohes Glück verlieh'n Von solchem süßen Wiedersehen -- Wie kannst du, Schelm, so leicht entfliehn Und Nachts wo anders schlafen gehen? Giebst ihm kein Lebenszeichen, hart Läßt seinen Himmel öde fegen Und läßt sein Herz zu Eis erstarrt, Als hätt' es todt im Sarg gelegen. Wenn du so schön doch, Sonnenschein, Für dich so schön ein Land auf Erden, Und dir so treu die Liebste dein, Wie kannst du nur so untreu werden?
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Wintersonne", appears in Rumänische Dichtungen [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Romanian (Română) by Vasile Alecsandri (1821 - 1890) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Emil Nauwerk , "Wintersonne", op. 13 (Drei Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 1, published 1884 [ voice and piano ], Berlin, Challier & Co. [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-08-16
Line count: 32
Word count: 180