by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813)
Language: German (Deutsch)
Du Schwerdt an meiner Linken, Was soll dein heitres Blinken? Schaust mich so freundlich an, Hab' meine Freude dran. Hurrah! »Mich trägt ein wackrer Reiter, Drum blink ich auch so heiter, Bin freien Mannes Wehr, Das freut dem Schwerdte sehr.« Hurrah! Ja, gutes Schwerdt, frei bin ich, Und liebe dich herzinnig, Als wärst du mir getraut, Als eine liebe Braut. Hurrah! »Dir hab ich's ja ergeben, Mein lichtes Eisenleben. Ach wären wir getraut! Wann hohlst du deine Braut?« Hurrah! Zur Brautnachts Morgenröthe, Ruft festlich die Trompete, Wenn die Kanonen schrei'n, Hohl ich das Liebchen ein. Hurrah! »O seliges Umfangen! Ich harre mit Verlangen. Du Bräut'gam, hohle mich, Mein Kränzchen bleibt für dich.« Hurrah! Was klirrst du in der Scheide, Du helle Eisenfreude, So wild, so schlachtenfroh? Mein Schwerdt, was klingst du so? Hurrah! »Wohl klirr ich in der Scheide, Ich sehne mich zum Streite, Recht wild und schlachtenfroh. Drum Reiter klirr ich so.« Hurrah! Bleib doch im engen Stübchen. Was willst du hier, mein Liebchen? Bleib still im Kämmerlein, Bleib, bald hohl' ich dich ein. Hurrah! »Laß mich nicht lange warten! O schöner Liebesgarten, Voll Röslein blutigroth, Und aufgeblühtem Tod!« Hurrah! So komm denn aus der Scheide, Du Reiters Augenweide, Heraus, mein Schwerdt, heraus! Führ' dich ins Vaterhaus. Hurrah! »Ach herrlich ists im Freien, Im rüst'gen Hochzeitreihen. Wie glänzt im Sonnenstrahl So bräutlich hell der Stahl!« Hurrah! Wohlauf, ihr kecken Streiter, Wohlauf, ihr deutschen Reiter! Wird euch das Herz nicht warm, Nehmt's Liebchen in den Arm! Hurrah! Erst that es an der Linken, Nur ganz verstohlen blinken, Doch an die Rechte traut, Gott sichtbarlich die Braut. Hurrah! Drum drückt den liebeheißen, Bräutlichen Mund von Eisen, An eure Lippen fest. Fluch! wer die Braut verläßt. Hurrah! Nun laßt das Liebchen singen, Daß helle Funken springen, Der Hochzeitsmorgen graut - Hurrah! du Eisenbraut! Hurrah!
This poem, written in the night before his death in battle, Aug. 26, 1813, was first printed in Zwölf freie deutsche Gedichte von Theodor Körner Nebst einem Anhang. 1813, pages 50-54, edited by an anonymous friend (Leipzig, im November 1813), and differs in some ways from the version published 1814 in "Leyer und Schwerdt" by the poet's father.
Composition:
- Set to music by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Schwertlied", D 170
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Schwerdtlied", subtitle: "Wenig Stunden vor dem Tode des Verfassers am 26. Aug. 1813 gedichtet", written 1813, appears in Leier und Schwert, in Nachtrag aus des Dichters Nachlasse, first published 1813
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zwaardlied", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Sword song", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de l'épée", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
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This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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